Schnaps für Jugendliche: Damit soll jetzt Schluss sein

Das Ordnungsamt will härter durchgreifen: Niemand soll in Wuppertal noch ungestraft Alkohol und Zigaretten an Jugendliche verkaufen können.

Wuppertal. Alkoholexzesse mit 14-Jährigen, Schüler, die sich an der Tanke mit Zigaretten eindecken und qualmend an der nächste Ecke stehen, chronische Schulschwänzer oder Jugendliche, die im Internet-Café in aller Seelenruhe Seiten mit Jugendverbot anklicken - all das soll in Wuppertal bald endgültig der Vergangenheit angehören. "Wir machen Ernst", drohte am Montag Stadtdirektor Johannes Slawig allen "Lieferanten" von Alkoholika, die meinen, sich um den Jugendschutz nicht scheren zu müssen.

Im Klartext heißt das. Mit einer neuen Strategie, einer eigens eingerichteten Koordinierungsstelle und vor allem mit mehr Personal soll den Jugendschütz-Sündern verstärkt zu Leibe gerückt werden. Dabei wollen die Mitarbeiter alles andere als zimperlich vorgehen, wie Abteilungsleiter Carsten Vorsich versichert.

Wer beim Schule schwänzen erwischt wird, soll nicht länger mit Ausreden davonkommen. Jugendliche, die rauchend oder trinkend in der Öffentlichkeit aufgegriffen werden, müssen die Drogen abliefern. Über sie hoffen die Kontrolleure an die eigentlichen Übeltäter zu kommen, denn die Jugendlichen selbst stehen gar nicht so sehr im Fokus der Ordnungshüter wie die Verkäufer von Tabak und Alkohol. Kiosk-Pächter, Tankstellen-Betreiber und Gastwirte werden sich also auf deutlich häufigere Besuche Kontrollen gefasst machen müssen.

Wer beim Verstoß gegen den Jugendschutz erwischt wird, dem droht laut Vorsich zunächst ein Bußgeld ab 300 Euro aufwärts. Im Wiederholungsfall droht sogar der Verlust der Konzession. "Wir werden dafür sorgen, dass die Repressionen empfindlich genug sind, um dafür zu sorgen, dass die Verstöße endgültig aufhören", hob Slawig hervor.

Die Kontrolldichte bekommt damit System, bisher wurden Verstöße eher sporadisch und meist auf einen konkreten Hinweis hin geahndet. Trotzdem registrierte das Ordnungsamt rund 200 Fälle im Jahr.

Das dürften künftig noch deutlich mehr werden. Immerhin wurde die Mannschaft des Ordnungsdienstes auf 20 Mitarbeiter verdoppelt. Zudem setzt die Stadt auf Kooperationen. Das Netzwerk mit Schulen, Polzei und Jugendeinrichtungen soll noch enger geknüpft werden, um die sogenante aktive Prävention zu verbessern. Dabei geht es dann neben Kontrollen auch um Aufklärung und SEnibilisierung von Eltern, Schülern und Gastwirten.

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