Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten äußerst brutal vorgegangen sind. Dies wurde bei der Strafzumessung besonders berücksichtigt, ebenso die zu erwartenden schweren Folgen bei den Opfern. Die Frau soll in der Tatnacht eine komplizierte Unterkiefer- und Kiefergelenksfraktur samt Folgeschäden erlitten haben. Ihr Mann — ein selbstständiger Dachdeckermeister — musste wegen eines Bruchs des Schlüsselbeins behandelt werden und war über mehrere Monate nicht arbeitsfähig.

Das Gericht legte deshalb fest, dass die sechs Verurteilten für die Dauer eines Jahres gestaffelt nach ihren Einkommensverhältnissen zwischen 40 und 80 Euro monatlich an das Paar zahlen müssen. Die endgültige Höhe des Schmerzensgeldes muss noch auf zivilrechtlichem Weg geklärt werden.

Wie berichtet, sollen die jungen Männer gegen 3 Uhr im Tunnel Feuerwerkskörper angezündet haben. Die Frau habe sich darüber beschwert und sei deswegen brutal ins Gesicht geschlagen worden. Als sie zu Boden ging, soll sie von den Männern getreten worden sein. Der seiner Frau zur Hilfe eilende Mann wurde laut Anklage ebenfalls niedergeschlagen und am Boden liegend getreten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.