Wuppertal Polizei unter der Schwebebahn?

Als Wachenstandort hält die Stadt den Bereich unter der Schwebebahn für denkbar.

Wuppertal: Polizei unter der Schwebebahn?
Foto: Stefan Fries

Elberfeld. Wo im neuen Elberfelder Zentrum soll die Polizeiwache künftig ihren Standort haben? Darüber wird seit Wochen engagiert diskutiert. Einen der Vorschläge, nämlich die Wache sozusagen unter dem Schwebebahnhof Döppersberg einzurichten und damit in unmittelbarer Nähe zum jetzigen Standort Köbo-Haus, griff Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) gestern auf. Im Erdgeschoss des denkmalgeschützten Schwebebahnhofs könnte die Polizei einziehen, so Mucke. „Unsere Forderung ist ganz klar, dass sie vor Ort bleibt.“

Die Miete würde moderat gestaltet, so Mucke — man verlange „keineswegs 40 Euro oder mehr“ oder rufe einen Betrag auf, der beispielsweise an der Poststraße üblich sei. „Wir wollen uns nicht an der Polizei gesundstoßen“, betont der Oberbürgermeister. Man stehe als Stadt bereit und werde sich behilflich zeigen, „damit die Wache am Döppersberg bleibt, in Nähe des bisherigen Standorts — aber nicht im City Center.“

Die Ankündigung, den Bereich unter der Schwebebahn-Station als Wachen-Standort zu verfolgen, freut den CDU-Landtagsabgeordneten Rainer Spiecker: „Das schlage ich ja schon seit einem Jahr vor“, sagte er gestern im Gespräch mit der WZ. Unabhängig vom neuen Domizil der Wache, die 2017 aus ihren jetzigen Räumen ausziehen muss, gelte es aber, insbesondere am Hauptbahnhof Präsenz zu zeigen. „Wir brauchen dort eine zentrale Anlaufstelle, also die Zusammenführung von Bundes- und Landespolizei, DB-Sicherheit und Ordnungsdienst an einem Ort. Was in Hamburg möglich ist, muss doch auch in NRW machbar sein“, findet Spiecker und kritisiert den Einwand, die unterschiedlichen behördlichen Einheiten ließen sich organisatorisch nicht verbinden. Denn darin sieht die Polizeipräsidentin eine Hürde. Zwar sei der Polizei an einer Zusammenarbeit mit Bundespolizei und DB gelegen, doch schon „rein technisch“ sei es schwierig, eine gemeinsame Wache zu gestalten. „Bundesvorschriften sind völlig andere als Landesvorschriften“, sagt Birgitta Radermacher. Dazu kämen unterschiedliche Finanzierungen. „Das ist so gut wie unmöglich“.

Gleichwohl setze man sich für einen Standort am Döppersberg ein, betont die Polizeipräsidentin. „Denn natürlich haben wir als Polizei ein Interesse daran, den Bereich nicht ohne Wache zu lassen.“ Deshalb habe man bereits etliche Anstrengungen in diese Richtung unternommen und vor der Landesoberbehörde die Notwendigkeit einer Wache am Döppersberg verteidigt, „obwohl die am Hofkamp nur rund 500 Meter entfernt ist“. Die Diskussionen um den Standort sei „ein Spagat zwischen dem, was das Land uns an Mitteln zubilligt und dem, was der Markt bietet“, sagt Radermacher. Man habe das Raumprogramm, also den Bedarf der Wache, ermittelt und veröffentlicht. „Jetzt prüfen wir alle Angebote, die eingehen.“

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