Musik und Instrumente auf vier Etagen: Paradies für Experimente

Der Tag der offenen Tür war wieder gut besucht.

Wuppertal. „Du musst aufpassen, dass die Luft nicht an den Seiten rauskommt!“, erklärt Musiklehrer Hans-Martin Seeland dem siebenjährigen Jannis. Der atmet tief ein, drückt seine Lippen auf das Mundstück der Tuba und genießt redlich den Krach, der plötzlich durch den kleinen Klassenraum im Kolkmann-Haus schallt: Beim Tag der Offenen Tür der Bergischen Musikschule durften am Samstagnachmittag Groß und Klein selbst einmal auf vier Etagen mehr als zwei Dutzend Instrumente ausprobieren.

Elena Dantsis ist begeistert: „Das geht sonst ja nicht so einfach“. Sie sucht für ihre Söhne nach einem geeigneten Instrument: „Man hat uns gesagt, dass man viele Konzentrationsübungen macht, wenn man ein Instrument lernt, das hilft den Kindern später auch in der Schule“. Der Fachmann kann das bestätigen: „Musik bietet gerade Kindern die Möglichkeit, sich zu konzentrieren“, erklärt Seeland, während er das Mundstück der Tuba putzt.

Mit sieben Jahren sei Jannis freilich noch zu jung für das Blechblasinstrument, betont der Musiklehrer: „Zehn Jahre ist eigentlich das Einstiegsalter“. Doch das dürfte Jannis nicht stören, er nimmt seine Mama an die Hand und will weiter: „Zu den Klavieren!“

Neben den Klassikern, wie Gitarren, Blockflöten oder Keyboards, entdeckten viele Besucher — die Veranstalter rechneten mit 1000 Gästen — auch einige Exoten: „Man sieht hier Instrumente, die sonst gar nicht so im Denken drin sind“, sagt Ananda Schulz, die mit ihrem Enkel zum Tag der Offenen Tür gekommen ist. Der versucht sich gerade an der Mandoline.

Besonders charakteristisch sei das sogenannte Tremolo. Jetzt ist der neunjährige Maximilian dran: „Das macht Spaß“, erklärt er seiner Oma. Die spitzt die Ohren: Vom Ende des Flurs erklingen Percussions. „Die würden mich reizen“, erklärt sie.

Ob es wohl auch Kurse für Senioren gibt? Andrea Anders, Leiterin des Bezirks Elberfeld-West, nickt: „Unser Angebot richtet sich an jung und alt“, erklärt sie. Die jüngsten Schüler der Bergischen Musikschule seien in den Eltern-Kind-Gruppen gerade mal 18 Monate alt, während die Musikschule auch einen Tanzchor für die Generation 60+ anbiete.

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