www — Wuppertaler weltweit Martina Wing schützt Rochen

Die Unterwasserfotografin aus Wichlinghausen ist seit vielen Jahren auf Hawaii aktiv.

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Foto: Wing

Wuppertal/Hawaii. Die Mantarochen im Pazifischen Ozean begleiteten Martina Wing in einer schweren Lebensphase in eine andere, neue Welt. Heute springt die 47-Jährige für die riesigen Ozeanbewohner, die um „Big Island“ auf Hawaii angesiedelt sind, in die Bresche. „ Do no harm (Nicht verletzen)“ heißt ihre Kampagne. Zusammen mit weiteren Experten aus der Branche entwickelte die Unterwasserfotografin die „Green List of Activity Providers for the Manta Ray Experience in Kona, Hawaii“. Auf dieser Liste stehen ausschließlich Unternehmen, die bewährte Normen einhalten und umweltbewusste, nachhaltige Schnorchel- und Tauch-Aktivitäten mit „Manta Rays“ anbieten.

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Foto: Ulla Wolanewitz

„Ich will verhindern, dass die Begegnung mit den Mantarochen im Massentourismus verramscht wird“, betont die gebürtige Wuppertalerin. Zu viele Anbieter seien es mittlerweile, die zu viele Teilnehmer ohne vernünftige Vorbereitung zum richtigen Verhalten im Wasser in den Ozean ließen. „Ich habe schon erlebt, dass Nicht-Schwimmer dabei waren“, sagt sie.

Die Wichlinghausenerin lebt seit 1998 auf Hawaii. Damals — nach dem Tod ihres ersten Mannes — wollte sie nur kurz abtauchen, auftanken. Da waren es diese „tierische Therapeuten“, die sie wieder wachrüttelten und ihr das positive Denken in Richtung Zukunft erleichterten. Und: Tiefen Eindruck hinterließ auch der Unterwasserfotograf. Mit ihm ist sie heute verheiratet.

Keine Frage: Etwas abenteuerlich mutet sie schon an, die kleine Exkursion mit dem Boot in der Abenddämmerung. Wenn die untergehende Sonne das Meer küsst und wenig später am Horizont verschwindet, steht das Rendezvous der ungewöhnlichen Art bevor. Kurze Einstimmung aufs Abtauchen, bevor sich der Vorhang hebt, die Lichter unter Wasser angehen für das Mantarochen-Ballett: „Diese Begegnung geht dir unter die Haut“, versichert die Martina Wing, bevor sie mit dem Atemgerät und ihrer Tauchausrüstung über Bord geht.

Neoprenanzug und Tauchermaske angelegt, den Schnorchel fest im Biss, Flossen angelegt und ihr nach. Dort unten im pazifischen Gewässer erwarten die galanten Mantarochen mit Spannweiten bis zu fünf Metern ihr ehrfürchtiges Publikum. Das Drehbuch ist ebenso einfach wie faszinierend: Mantarochen fressen Plankton, Plankton folgt dem Licht. Taucher strahlen mit Scheinwerfern die Schnorchler an, die sich dem einzigartigen Naturschauspiel hingeben.

Mit sanften, dennoch kraftvollen und fließenden Bewegungen rauschen die Ozeanbewohner ihrem Betrachter entgegen. Das riesige Maul weit geöffnet. Doch bevor es zu einer direkten Berührung kommen könnte, drehen sie blitzschnell einen Salto, legen sie aufmerksam den Rückwärtsgang ein. Dann zeigen sie Bauch, tragen ihre Kühlrippen und ihre individuellen Kennzeichnungen zur Schau. In guten Nächten sind es 40 Exemplare, die eine solche unvergessliche Unterwasser-Choreographie inszenieren. Martina Wing kennt alle von ihnen mit Namen.

Das Manta-Ensemble kreist und flirtet so zart miteinander, dass dem Betrachter wahrhaftig der Mund vor Staunen offen stehen würde, geriete damit nicht der Schnorchel außer Kontrolle. Ein magisches Naturschauspiel, das tief berührt und verzaubert. Der Mantarochen, englisch: Manta Ray, gibt seine Performance in „Panta rhei“. Alles fließt. Im Ozean ist alles im Fluss. Damit das auch so bleibt, gibt die grüne Liste genau den richtigen Kurs für die Zukunft vor.

www.MantaAdvocatesHawaii.com

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