Serie: Mein kleiner Verein Von der belächelten Idee zur Vereinsgründung

Der Verein Barmer Bergbahn hat 83 Mitglieder. Die würden das Verkehrsmittel gerne wieder fahren sehen.

Serie: Mein kleiner Verein: Von der belächelten Idee zur Vereinsgründung
Foto: Andreas Fischer

Barmen. Marcus Benninghoven — Jahrgang 1967 — ist nie mit der Barmer Bergbahn gefahren, hat sie doch vor 56 Jahren, am 4. Juli 1959, ihre letzte Fahrt absolviert. „Aber wenn mein Vater mich mit zum Toelleturm genommen hat, dann ist er immer ganz langsam gefahren und hat mir von der Bergbahn erzählt“, erinnert er sich.

Und als dann Ende des vergangenen Jahrzehnts die Wuppertal-Bewegung mit ihrer beispielhaften Initiativen von sich reden machte, da sagte Benninghoven am Stammtisch: „Eigentlich könnten wir die Barmer Bergbahn wieder auferstehen lassen.“ Das spöttische Gelächter war genau der richtige Motivationsschub: „Ich habe recherchiert und erfahren, dass damals Siemens für die Technik gesorgt und die Firma Hofmann in Breslau die Waggons gebaut hat. Deren Nachfolger ist Alstom und arbeitet unter anderem für die Deutsche Bahn. Die habe ich angerufen — und man war interessiert.“

Er machte die Idee publik, schrieb Wuppertaler Unternehmen an, und zur ersten Versammlung kamen mehr als 100 Interessierte. „Einige waren dagegen, aber ich habe doch breite Zustimmung erfahren.“ Dem Verein Barmer Bergbahn sind 2009 27 Personen beigetreten, jetzt sind es 83.

„Wir haben Arbeitsgruppen für die Streckenführung und die Technik gebildet.“ Die damals spontane Idee nahm immer mehr Gestalt an, und die Frage, ob eine Umsetzung wirklich möglich wäre, wurde durch die Machbarkeitsstudie des Studenten Daniel Buth von der Universität Wuppertal als realistisch untermauert. „So etwa 45 Millionen Euro könnte die Wiedergeburt der Barmer Bergbahn kosten“, sagt Benninghoven, der sich nun regelmäßig mit dem harten Kern der Bergbahn-Aktivisten im Bistro der Tennisanlage An der alten Meierei an der Oberen Lichtenplatz Straße trifft. Eine Fotowand im Bistro erinnert an diesen Teil der Stadtgeschichte. „Auch Oberbürgermeister Peter Jung hat uns zu einem Gespräch eingeladen“, freut sich Benninghoven, als stellvertretender Vorsitzender hinter Jürgen Eidam.

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