Willkommen in der Weltspitze

Christian vom Lehn erreicht mit der drittbesten Zeit das heutige Finale über 200 m Brust.

Wuppertal. Christian vom Lehn von der SG Bayer ist nach seinem gestrigen Auftritt über 200 m Brust bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Schanghai endgültig in der Weltspitze angekommen. Bei seiner ersten WM stürmte der 19-Jährige mit der drittschnellsten Zeit der beiden Semifinals von 2:09,44 Minuten in das heutige Finale. Schneller als der Wuppertaler waren nur der vierfache Olympiasieger Kosuke Kitajima aus Japan (2:08,81) und der Titelverteidiger und Europameister Daniel Gyurta (Ungarn/ 2:08,92). Dieses Trio bestritt gemeinsam das erste der beiden Semifinals, wobei die Weltstars Kitajima und Gyurta den Newcomer von der SG Bayer, der auf Bahn vier startete, in die Mitte nahmen.

Christian vom Lehn ließ sich von den großen Namen nicht beeindrucken und schwamm sein eigenes Rennen, wobei er sich genau an die Vorgaben seines Heimtrainers Farshid Shami hielt. Nach 100 m wendete vom Lehn in 1:02,63 Minuten als Vierter hinter dem Engländer Andrew Willis. Bei der 150-Meter-Marke hatte er dem Briten aber bereits sechs Zehntelsekunden abgenommen und kam mit einem komfortablen Vorsprung von einer halben Sekunde auf den Viertplazierten Eric Shanteau (USA) ins Ziel.

„Der Finaleinzug ist ein großer Erfolg. Ich bin unheimlich stolz auf Christian“, freute sich Farshid Shami, der die Rennen zu Hause in Wuppertal im Fernsehen verfolgt hatte. Beeindruckt war der Bayer-Coach auch von der hervorragenden Leistung vom Lehns im Vorlauf. Hier setzte der 19-Jährige am frühen Morgen bereits mit der zweitschnellsten Zeit von 2:10,67 Minuten eine erste Duftmarke. Spätestens hier dürften sich Kitajima und Co. verwundert die Augen gerieben haben und sich den Namen des Wuppertalers als einen ihrer härtesten Konkurrenten gemerkt haben.

Eine Medaille ist für vom Lehn durchaus im Bereich des Möglichen, aber als Jüngstem im Feld der acht Finalisten kann es ihm auch passieren, dass er durchgereicht wird. „Im Finale ist alles möglich. Christian hat sehr hart gearbeitet. Er darf im Rennen nur nicht hektisch werden. Mit seinem Kampfgeist und seiner Willenskraft ist dann alles drin“, sagt Shami und fügt hinzu: „Aber egal wie das Rennen ausgeht, das Erreichen des Finals ist schon alleine ein toller Erfolg.“ Vorsorglich hat er schon einmal eine Flasche Sekt auf Eis gelegt.

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