Faustball: ESV lacht sich ins Fäustchen

Jubel in Vohwinkel: Der Zweitligist steigt trotz Platz vier in die Bundesliga auf.

Wuppertal. Der letzte Spieltag der 2.Faustbal-Bundesliga Nord ging zwar am vergangenen Samstag wie geplant über die Bühne, allerdings hatte sich die sportliche Bedeutung erledigt. Denn der Bundesliga-Staffelleiter Manfred Blesser teilte sowohl der bergischen Spielgemeinschaft vom ESVWuppertal und OhligserTV, als auch dem Team von Westfalia Hamm mit, dass beide Mannschaften mangels Mitbewerbern ohne Aufstiegsrunde in die 1. Bundesliga aufsteigen.

Entsprechend groß war der Jubel bei den Vohwinkelern Spielern um Trainer Uwe Scholz und klein der Druck vor den Heimspielen gegen den TV Westfalia Hamm und den TSV 1860 Hagen.

In einem schnellen Spiel gelang den Bergischen gegen das Team aus Hamm, das mit drei ehemaligen Nationalspielern antrat, vor begeistertem Publikumin in nur 31 Minuten mit 3:0 (11:8, 11:4, 11:5) der erste Sieg. des Tages.

Nachdem Hamm gegen Hagen unterlag, trat der ESV gegen den Angstgegner Hagen an. Noch nie konnten die Vohwinkeler die Westfalen in einem Pflichtspiel bezwingen. Doch der Gastgeber zeigte seine beste Saisonleistung. Insbesondere Tobias Barnat als Hauptangreifer konnte durch sein fintenreiches und variables Spiel überzeugen.

Doch auch die anderen Spieler wussten sich über die komplette Spielzeit bei dem 3:1-Erfolg (11:9, 11:5, 8:11 und 11:8) gut in Szene zu setzen und ernteten den verdienten Beifall der vielen Zuschauer.

Mit 18:14-Punkten und einem Satzverhältnis von 34:25 belegt der ESV am Ende der Saison zwar "nur" Platz vier in der Abschlusstabelle, steigt aber eben wegen des Verzichts anderer Vereine in die Eliteklasse auf. "Natürlich ist die Freude in der Mannschaft, im Verein und bei unserem Solinger Kooperationspartner Ohligser TV riesengroß, zumal unser auf mehrere Jahre ausgerichtetes Konzept nun aufgeht", sagt der sportliche Leiter Mario Lancioni.

"Der Aufstieg in die 1. Bundesliga vor drei Jahren kam für uns zu früh. Wir hatten damals noch nicht den leistungsstarken Unterbau, um die Liga halten zu können und stiegen ohne Sieg nach einer Saison wieder ab. Wir arbeiten daran, dass sich dies in der nächsten Feldsaison ändern wird. Momentan haben wir mit Uwe Scholz, Marcus Steinborn und Frank Schulten gleich drei Abgänge aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen aus der ersten Mannschaft zu verzeichnen, doch durch den eigenen starken Unterbau und angedachten Neuverpflichtungen werden wir diese Abgänge kompensieren können", sagt Lancioni.

"Gedanken müssen wir uns natürlich um die Finanzierung machen. Anders als bei den großen Sportarten Fußball, Handball oder Basketball haben wir keine Sponsoren, die uns die Tür einrennen, obwohl wir sauberen Sport bieten. So sind selbst die Fahrten zu den Auswärtsspieltagen zum Teil von den Spielern zu stemmen."

Im kommenden Jahr reisen die Vohwinkeler zu sieben Auswärtsspielen, dazu gehören neben Berlin auch Hannover und der Oldenburger Raum. "Fahrgelder und Übernachtungskosten sind ohne Sponsorengelder von den Spielern, die sich zum Teil noch in der Berufsausbildung oder im Studium befinden, und dem Verein kaum zu finanzieren", sagt Lancioni.

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