Der schnellste Barkeeper in ganz NRW

Keiner mixt schneller als Paolo Frisella. Der Inhaber der Q Bar Libre liebt seinen Job.

Wuppertal. Er fühlt sich sichtlich wohl in seinem Reich: Lässig steht Paolo Frisella (29) hinter der Theke in der Q Bar Libre und wirbelt gekonnt die Alkohol-, Saft- und Grenadineflaschen durch die Luft, um einen perfekten Cocktail zu zaubern. Paolo Frisella ist nicht irgendein Barkeeper, sondern der schnellste in ganz Nordrhein-Westfalen.

Beim jährlichen Wettbewerb der Deutschen Barkeeper Union, hat Frisella den Pokal für den Speed-Cup nach Wuppertal geholt. Die Aufgabe? Möglichst schnell drei Cocktails mixen, deren Rezeptur die Teilnehmer erst kurz vorher erfahren. Eine Jury überprüft, ob alles richtig gemacht wird - andernfalls gibt es Strafsekunden. Am Ende gab es ein Stechen zwischen Frisella und seinem Mitstreiter: In 39 Sekunden mixte der Barkeeper den Cocktail.

Angefangen hat seine Leidenschaft für Cocktails mit 16. "Ich habe als Aushilfe in einer Bar angefangen", erzählt der Wuppertaler. Inzwischen hat der 29-Jährige eine eigene Bar in der Erholung-straße. Mit seiner Frau Sania und den beiden Söhnen Vito-Valentino (6) und Giuliano-Alessandro (4) lebt der Wuppertaler mit italienischen Wurzeln in Unterbarmen. In der Q Bar Libre mit indirektem violetten Licht und dunklen Möbeln die Theke am wichtigsten: Rund 120 verschiedene Alkoholsorten gibt es, die nur darauf warten, gemischt zu werden.

Auf der Karte stehen 110 Cocktails, aber Frisella zaubert jeden Cocktail, den sich ein Gast wünscht und auch gerne Eigenkreationen. "Leider bin ich beim Wettbewerb diesmal mit meinem eigenen Cocktail nur vierter geworden", bedauert der Wuppertaler, sonst hätte er an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen dürfen. "Nächstes Jahr wieder", hofft Frisella.

"Es gibt Leute, die sagen, dass sie keine Cocktails mögen", sagt Frisella und fügt hinzu: "Die sind nur falsch beraten." Man müsse den Grundgeschmack eines Menschen kennen und dann für ihn den passenden Cocktail suchen oder kreieren - Alkohol sei eine Wissenschaft für sich.

"Bei einem Cocktail darf kein einzelner Geschmack dominieren, er muss rund schmecken", verrät der Wuppertaler sein Geheimnis. "Man muss die Aromen kennen", weiß Frisella und ist stolz, dass Kunden seinen Mojito lieben. "Es macht schon einen Unterschied wie man die Minze zerdrückt, welchen Zucker man benutzt und natürlich wie hochwertig der Alkohol ist", sagt der Barkeeper, dann bekäme man auch keine Kopfschmerzen.

Wichtig sei ihm vor allem, dass Alkohol in Maßen konsumiert wird: "Alkohol ist nicht zum Betäuben da, sondern soll ein Genussmittel sein, das die Geschmacksnerven aktiviert." Es sei nicht der Sinn, sich mit starken Cocktails zuzudröhnen, sondern die Geschmackskombinationen zu genießen. Das geht natürlich auch mit den alkoholfreien Cocktails auf der Karte.

Was einen guten Barkeeper ausmacht? - "Er ist gut, schnell und genau", erklärt Frisella, während er mixt was das Zeug hält. Frisella macht es Spaß, dass sein Job nie langweilig wird, er mit Menschen zusammen ist und für jeden Gast den passenden Cocktail finden kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort