Claudia Kempf: Zwischen Kunst und Prominenz
Claudia Kempf hatte schon Gerhard Schröder und Angela Merkel vor der Linse. Sie lebt in Wuppertal — aus Überzeugung.
Wuppertal. „Eigentlich bin ich gar keine Fotografin.“ Ein interessanter Satz von jemandem, der von Seal über die Vorstände von Audi und Porsche bis hin zu Angela Merkel schon so gut wie alles fotografiert hat, was in Deutschland Rang und Namen hat. Die Wuppertalerin Claudia Kempf ist Diplomdesignerin — und das sieht man ihren Bildern an.
Design habe sie schon immer interessiert — speziell die Fotografie sei aber nicht unbedingt ihr Ziel gewesen. „Erst eine Professorin an der Folkwangschule in Essen hat mich in diese Richtung gebracht.“ Von da an ging es stetig bergauf für die gebürtige Wuppertalerin: Sie gewann einen Preis nach dem anderen, stellte in vielen Museen und Galerien in Deutschland, Polen und England aus und machte 1998 ihren Master of Arts in London.
Ein Jahr später fotografierte sie Angela Merkel für den Spiegel — sechs Jahre bevor diese zur deutschen Bundeskanzlerin gewählt wurde. „Ich habe Merkel damals als unsichere Frau erlebt. Vielleicht finde ich ihr Auftreten deshalb bis heute nicht souverän.“ Auch Kempfs Bild anderer Persönlichkeiten ist durch ihre Arbeit geprägt: „Peer Steinbrück ist ein sehr interessanter und lockerer Typ, Günter Grass fand ich unangenehm. Aber natürlich bin ich beim Kunden professionell. Da muss man dann trotzdem eine gute Atmosphäre schaffen.“