Barmen: 235 Millionen für den Regen

Viel Geld kostet Wuppertals Regenwassersystem – drei Beispiele aus den Stadtteilen.

<strong>Barmen /Wichlinghausen/Elberfeld. Wohin mit dem Abwasser? Diese Frage stellt sich im Tal der Wupper seit der Industrialisierung - sowohl für Schmutz- als auch für das Regenwasser. Als Konsequenz daraus gehört Wuppertal zu den Großstädten in Deutschland, die über eines der ältesten Kanalsysteme verfügen und immer wieder Millionen investieren müssen, um dieses aufrecht zu erhalten oder zu erweitern. Zu den aktuellen "Jahrhundertbaustellen" gehört neben dem Wuppersammler, dessen Anschlussbauwerke noch bis zum Jahr 2010 errichtet werden, auch ein weites Netz aus Regenwasserkanälen, Regenrückhalte- und -klärbecken: Während der Wuppersammler entlang der Talachse Regen- von Schmutzwasser voneinander trennt und es entweder dem Fluss oder dem Klärwerk zuführt, stehen die Regenbecken in den Stadtteilen für ein ebenso dezentrales wie kostspieliges Regenwasser-Management.

Von einem freiwilligen Baumarathon, der bislang 235 Millionen Euro gekostet hat, kann dabei keine Rede sein: Hintergrund sind mehr als 700 Ordnungsverfügungen, mit denen die Bezirksregierung Wasser-Richtlinien umsetzt und die Stadt Wuppertal dazu zwingt, diverse Regeneinleitungen in Gewässer so zu verändern, dass sie auch in Zukunft den Umweltbestimmungen entsprechen.

Wie berichtet, entstehen gleich hinter der Lärmschutzgalerie an der A 46 derzeit miteinander kombinierte Regenrückhalte- und Klärbecken für zirka 1,6 Millionen Euro und einem Volumen von mehr als 900 Kubikmetern Wasser.

Für die Rohrverbindungen musste man unter der Autobahn arbeiten - per Sprengvortrieb, weil sich das Gestein als sehr hartnäckig erwies. Auf dieser Baustelle arbeiten die Stadtwerke mit dem Landesbetrieb für Straßenbau zusammen und teilen sich die Kosten. Voraussichtlich im Juni/Juli 2007 sind diese Regenbecken nach umfangreichen Erdarbeiten fertig.

Beendet werden alle Bauarbeiten dort voraussichtlich im Oktober 2007, wobei ein Teil des Abraums für die Rekultivierung der ehemaligen Deponie Lüntenbeck benutzt werden soll. Um gut vier Wochen haben notwendig gewordene Arbeiten am Standstreifen der A 46 die Ziellinie bei dieser Mammut-Baustelle nach hinten verschoben.

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