Vorbereitung auf Halloween So geht das Kürbisschnitzen kinderleicht

Vorst. · Nicole Mertens vom Kürbishof in Vorst zeigt, worauf man beim Gestalten des Grusel-Gemüses für Halloween achten sollte.

 Auf dem Kürbishof von Albert und Nicole Mertenkönnen wird am Samstag, 26. Oktober, geschnitzt.

Auf dem Kürbishof von Albert und Nicole Mertenkönnen wird am Samstag, 26. Oktober, geschnitzt.

Foto: Emily Senf

Sie können diabolisch lachen, eher schmunzeln oder einfach nur gruselig aussehen – bei Halloween-Kürbissen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Vor Haustüren oder auf Fensterbänken grinsen sie dank Beleuchtung Nachbarn und Passanten an. Wer will, kann ganz einfach selbst einen gestalten – wenn er ein paar Tipps berücksichtigt.

Wer nur zu Messer und Löffel greift, hat es schwer. Das Geheimnis steckt in drei kleinen Kunststoffwerkzeugen in Form eines Stiftes, einer Säge und eines Ausschabelöffels. Wer es gerne groß mag, nimmt den typischen Halloween-Kürbis der Sorte Champion. „Das Durchschnittsgewicht liegt zwischen zehn und 15 Kilogramm. Es gibt aber natürlich auch schwerere und damit entsprechend größere Modelle“, sagt Nicole Mertens vom gleichnamigen Tönisvorster Kürbishof. Auf 1200 Quadratmetern baut die Familie rund 30 unterschiedliche Sorten Ess- und Zierkürbisse an.

Wer lieber klein anfängt, kann auf die Sorte Chucky zurückgreifen, mit einem Durchschnittsgewicht von einem Kilogramm. Beim Abschneiden des Deckels kann der erste Fehler unterlaufen. Wer ihn zu klein abtrennt, hat das Problem, dass er später nicht mehr passt, sondern durch die Öffnung rutscht. „Die Öffnung sollte immer so groß geschnitten werden, dass man mit der Hand in den Kürbis reinkommt“, rät Nicole Mertens. Zum Vorzeichnen für Deckel und Gesicht benutzt sie den Kunststoffstift. Diese Ritzspuren fallen im Gegensatz zu einer Stiftlinie später nicht mehr auf.

Die Säge ist besonders geeignet, weil sie für Kinder sicherer ist

Die Säge immer gerade in den Kürbis setzen und sägen, nicht schneiden. „Die Säge ist nicht nur praktisch, sondern auch sicher. Selbst wenn ein Kind mit der Hand an sie herankommt, passiert nichts“, sagt die Fachfrau. Ist der Deckel ab – hierfür setzt der Schnitzer den Schaber an und hebt den Deckel mit einer Hebelbewegung ab –, geht es mit dem Aushöhlen los. Fasern und Kerne müssen raus. Dafür den Schaber mit seinen leicht kantigen Ecken benutzen. Dabei sollte das Fruchtfleisch nicht zu stark abgeschabt werden. Dann würden die Wände zu dünn, der Kürbis instabil.

Wer sich nicht traut, ein Gesicht frei zu zeichnen kann auf Vorlagen zurückgreifen. „Manche schnitzen wahre Kunstwerke in ihren Kürbis. Da entstehen ganze Gruselhäuser samt Mond und Fledermäusen. Aber ein einfaches Gesicht ist auch schön“, sagt Mertens. Eine runde Nase, dreieckige Augen und ein Mund mit Zahnlücken sind der Klassiker. Auch hier gilt: Säge gerade an die auszuschneidenden Stellen führen und mit kleinen kurzen Bewegung entlang der leicht vorgeritzten Vorlage führen. Die ausgeschnittenen Teile sollen vorsichtig von innen nach außen herausgedrückt werden. Ist das Gesicht herausgeschnitten: Kerze rein, Deckel wieder aufsetzen, und fertig ist der Halloween-Kürbis. „Bei den kleinen Kürbissen sollte man den Deckel, wenn man eine echte Kerze oder ein Teelicht benutzt, nicht wieder aufsetzen. Er könnte anfangen zu kokeln“, warnt Mertens. Daher sollte besser ein LED-Teelicht verwendet werden, dann kann der Deckel problemlos aufgesetzt werden.

Den fertigen Kürbis mit Haarspray zu besprühen oder andere chemische Maßnahmen zu ergreifen, um ihn vielleicht ein bisschen haltbarer zu machen, davon hält Mertens nicht viel. „Der Halloween-Kürbis ist und bleibt ein angeschnittenes Gemüse. Man sollte sich in der Zeit um Halloween an ihm erfreuen und danach auf den Kompost packen“, sagt sie. In der Regel hält sich ein Kürbis in kühleren Außentemperaturen ein wenig länger als in der geheizten Wohnung.

Dann ist es einfach nur schön, wenn im Halloween-Kürbis auf der Fensterbank ein Licht entzündet wird und der Kürbis entsprechend seines Gesichtes nett, frech oder gespenstisch lächelt. „Dazu noch ein warmer Kakao, ein Stückchen Kürbiskuchen oder ein Kürbisplätzchen, und der Nachmittag oder Abend ist perfekt gemütlich“, sagt Mertens. Die Werkzeuge können Interessierte auch bei Nicole Mertens kaufen. Das Dreierset kostet zwölf Euro. Sie selbst lädt für kommenden Samstag, 26. Oktober, 10 bis 18 Uhr, zum jährlichen Halloween-Kürbisschnitzen in ihren Garten ein. Bei Kürbissuppe und Kürbis-Kartoffel-Puffern können Gäste einen Kürbis kaufen und schnitzen.

Der Hofverkauf der Früchte beim Kürbishof Mertens, Graverdyk 14 in Tönisvorst, endet am Samstag. Darüber hinaus gibt es einen Selbstbedienungsstand, solange Ess- und Zierkürbisse vorrätig sind. Mit dem ersten Samstag im September startet der Verkauf im nächsten Jahr erneut.

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