Stadt sagt Wettbewerb ab

Der Schaufensterwettbewerb des Stadtmarketings wurde wegen zu weniger Anmeldungen der Geschäfte abgesagt.

Sprockhövel. Als durchaus angespannt könnte man die Stimmung zwischen Stadtmarketing und vielen Sprockhöveler Einzelhändlern momentan bezeichnen. Der Grund: Die dritte Auflage des Schaufensterwettbewerbes, der seit drei Jahren vom Stadtmarketing organisiert wird. In diesem Jahr musste er nun wegen zu geringen Interesses seitens der Händler abgesagt werden. Hatten sich letztes Jahr noch 39 Einzelhändler am Wettbewerb beteiligt, zählte das Stadtmarketing in diesem Jahr nur noch acht Anmeldungen.

"So ganz erklären kann ich mir das nicht," sagt Lutz Heuser vom Stadtmarketing. Wie jedes Jahr seien er und seine Mitarbeiter in die Läden gegangen und hätten jedem Händler eine Einladung zu dem Wettbewerb überreicht. "Noch einfacher kann man doch gar nicht für sein Geschäft werben," meint er kopfschüttelnd. Schließlich sei der Wettbewerb doch in erster Linie ein Kundenbindungssystem.

"Die Kunden sollen in Sprockhövel bummeln, die Schaufenster betrachten und dort auch ihre Weihnachtseinkäufe tätigen," erklärt Heuser seine Idee, die auch immer auf große Begeisterung unter den Kunden gestoßen ist. Schließlich konnten nicht nur die Geschäftsleute, sondern auch die Kunden etwas gewinnen.

Unter den Einzelhändlern macht sich indes Kritik breit. Viele betrachten den Wettbewerb als abgekartetes Spiel, bei dem immer nur der gleiche gewinne. Doch dieser Eindruck sei falsch, meint Heuser. "Es gab den Wettbewerb doch erst zwei Mal." Im vergangenen Jahr habe man dann neben der Publikumsjury auch eine unabhängige Fachjury hinzugezogen, die den Wettbewerb objektiver machen sollte.

In der Buchhandlung Balthasar und dem Sportgeschäft Krön will man sich nicht am Wettbewerb beteiligen. "Für uns lohnt sich das einfach nicht," meint Thomas Balthasar. "Unser Geschäft liegt am Ende der Straße." Die Art und Weise, wie andere Händler für ihr Fenster geworben hätten, habe ihn ebenfalls gestört. Genauso wie Balthasar sagt auch Reinhard Krön von Sport Krön, dass ihre Schaufenster auch ohne Wettbewerb schön seien. Heuser zeigt sich hier verständnislos: "Das ist doch keine Arbeit."

Für den Wettbewerb hätten die Händler nur einen Zettel in die sowieso schon geschmückten Fenster kleben müssen. "Ich bin persönlich enttäuscht," sagt er, Für eine eventuelle Neuauflage in 2011 müssten die Händler nun schon auf ihn zukommen.

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