DNA-Spur Säure-Anschlag auf damaligen Innogy-Manager in Haan: Verdächtiger in Belgien verhaftet

Nach einem Säure-Attentat auf einen damaligen Innogy-Manager in Haan hat es eine Festnahme gegeben. In Belgien ist ein Mann gefasst worden - unter dringendem Tatverdacht.

 Blick auf den Fußweg in Haan, an dem Unbekannte am 4. März 2018 den damals 51-jährigen Innogy-Finanzvorstand mit Säure übergossen und schwer verletzt hatten.

Blick auf den Fußweg in Haan, an dem Unbekannte am 4. März 2018 den damals 51-jährigen Innogy-Finanzvorstand mit Säure übergossen und schwer verletzt hatten.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Mehr als dreieinhalb Jahre nach dem Säure-Anschlag auf Energie-Manager Bernhard Günther in Haan bei Düsseldorf haben die Ermittler einen Verdächtigen festgenommen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Freitag mit. Eine am Tatort sichergestellt DNA-Spur belaste den 41-Jährigen, der in der belgischen Provinz Limburg festgenommen worden sei. Er stehe unter dringendem Tatverdacht.

Gegen ihn sei ein europäischer Haftbefehl erlassen worden. Eine kurzfristige Auslieferung sei beabsichtigt. Zwei Unbekannte hatten Günther am 4. März 2018 nach dem Joggen in der Nähe seines Wohnhauses in Haan bei Düsseldorf überfallen und mit hochkonzentrierter Säure übergossen.

Im Oktober 2019 war es im Zusammenhang mit der Tat zu einer Verhaftung eines Mannes in Köln gekommen. Der inzwischen 34-Jährige musste wieder freigelassen werden. Danach hätten sich Hinweise auf den zweiten Verdächtigen aus Belgien verdichtet. Insgesamt werde gegen vier Verdächtige ermittelt.

Günther erlitt schwere Verletzungen. Er war zur Tatzeit Finanzchef der später von Eon übernommenen RWE-Tochter Innogy. Inzwischen hat er das Unternehmen verlassen. Innogy hatte eine Belohnung von 100 000 Euro ausgesetzt. In einem Interview hatte sich Günther überzeugt gezeigt, dass das Motiv hinter der Tat im „beruflichen Umfeld“ liege.

Wenige Tage nach dem Überfall auf Günther war bekannt geworden, dass die RWE-Tochter Innogy zerschlagen und Teile vom Konkurrenten Eon übernommen werden sollten.

(dpa)
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