Alexianerbrüder geben die letzte Immobilie in Neuss auf Kloster erhält neue Bestimmung

Neuss · Der Orden hat das Alexianer-Kloster längst verlassen. Jetzt entstehen dort 28 Wohnungen.

 Im ehemaligen Brüderhaus zieht neues Leben ein. Insgesamt werden 28 Apartments geschaffen.

Im ehemaligen Brüderhaus zieht neues Leben ein. Insgesamt werden 28 Apartments geschaffen.

Foto: Christoph Kleinau

In der ehemaligen Klausur herrscht alles andere als klösterliche Stille. Da wird gehämmert, gebohrt und gesägt, denn das zuletzt fast leerstehende Kloster der Alexianerbrüder wird für eine neue Bestimmung hergerichtet: Wohnen. Schon im Mai sollen die ersten Mieter einziehen.

Bauherr ist die Neusser St.-Augustinus-Gruppe, einer der größten kirchlichen Arbeitgeber der Region und unter anderem Betreiber des Fachkrankenhauses St. Josef-/St. Alexius auf der anderen Straßenseite der Nordkanalallee. Die Gruppe habe das Kloster von dem Brüderorden gekauft, erklärt Unternehmenssprecher Christian Herrmanny. Zum Kaufpreis oder dem Investitionsvolumen mache das Unternehmen keine Angaben, sagt er. Nur zum Zweck des Vorhabens: Wohnraum schaffen – unter caritativen Vorzeichen. So entstehen nicht zuletzt neun Appartements, die die Stadt zur Unterbringung von Frauen in sozialen Notlagen anmieten wird. Sobald der Haushalt der Stadt genehmigt ist, werde eine vom Rat gebilligte Vereinbarung dazu konkret ausgestaltet, erklärt Tobias Spanke als Sprecher der Stadt.

Als vor Jahren das Alexius-Krankenhaus mit dem Josef-Krankenhaus verschmolzen wurde, wurde zwar das alte Krankenhaus samt Wirtschaftshof und Gartenland aufgegeben und verkauft, nicht aber das Kloster selbst. Das war ausdrücklich von allen Plänen ausgespart geblieben, die der Neusser Verein für das Gesamtareal anstellte, auf dem ein Neubauviertel mit 500 Wohnungen entstehen wird.

Indische Ordensschwestern wohnen noch im Kloster

Doch der Anfang 2017 gefällte Entschluss der Alexianerbrüder, den Konvent in Neuss aufzulösen, änderte die Sachlage. Der letzte Ordensbruder hat Neuss in Richtung Berlin verlassen, die Verbundenheit aber mit dem Orden bleibe und soll sich auch in der neuen Nutzung ausdrücken, sagt Herrmanny.

Fast 2800 Quadratmeter Geschossfläche gilt es dafür neu aufzuteilen. Nur noch der kleinste Teil wird einer klösterlichen Bestimmung dienen, denn den Alexianerbrüdern folgten Mitte 2018 auch die letzten beiden Elisabeth-Schwestern, die in ihr Aachener Mutterhaus zurückkehrten. Im Kloster zurück blieben indische Ordensschwestern, die unter anderem im Johanna-Etienne-Krankenhaus arbeiten. Für sie werden im Dachgeschoss fünf Appartements erhalten. Fast genauso viel Platz wie ihr Wohntrakt nimmt die Kapelle für die Ordensfrauen ein, denn die ehemalige Klosterkirche, inzwischen schon brandschutzsicher vom Kloster baulich getrennt, dient der russisch-orthodoxen „Gemeinde der heiligen Erzengel“ als Gotteshaus

Augustinus-Gruppe hält Wohnungen für Mitarbeiter frei

Zu den genannten Apartments kommen noch 14 weitere hinzu, die die Augustinus-Gruppe zunächst für eigene Mitarbeiter frei halten will. Damit diese während einer Ausbildung oder weil sie noch auf Wohnungssuche sind, ein Dach über dem Kopf haben. Dem gleichen Zweck dienen auch fünf größere Wohnungen. Sollten  diese „intern“ nicht gebraucht werden, sei eine externe Vermietung denkbar.

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