50 Jahre Élysée-Vertrag: Aus Nachbarn werden Freunde
Seit 50 Jahren verbindet Deutschland der Élysée-Vertrag mit Frankreich. Silvia Hausmann vom Kulturkreis kennt das Nachbarland.
Neuss. Vor 50 Jahren entschlossen sich Franzosen und Deutsche, Feindschaft Vergangenheit sein zu lassen und die Freundschaft zwischen den Nachbarländern auch vertraglich festzusetzen. Als Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle den Élysée-Vertrag unterzeichneten, erweiterten sie damit zugleich den Horizont vieler tausend Deutscher und Franzosen.
Denn mit der aus dem Vertrag resultierenden Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerks und dem Aufbau von Städtepartnerschaften lernten sie sich bei Austauschbesuchen gegenseitig kennen.
Eine, die von der gelebten Freundschaft zu berichten weiß, ist Silvia Hausmann. „Schon als Studentin habe ich selbst vom Élysée-Vertrag profitiert“, erinnert sich die Vereinsvorsitzende des Deutsch-Französischen Kulturkreises. 1962 war sie unmittelbar vor der Unterzeichnung zum ersten Mal in Frankreich zu Gast. Unzählige Besuche folgten. Mindestens einmal im Jahr fährt die pensionierte Lehrerin ins Nachbarland.
„Ein Heimatland reicht nicht. Man braucht ein zweites“, sagt sie lachend. Seit gut 25 Jahren ist sie im Kulturkreis, der 1966 gegründet wurde. „Geschätzte 15 Jahre“ leitet sie ihn.
Was sie an den Franzosen mag? „Ich weiß, dass es dort auch sehr ernsthafte Menschen gibt. Aber es ist diese Heiterkeit, das Savoir-vivre, die Lebensqualität, die die Franzosen verinnerlicht haben, die mir besonders gefällt“, sagt sie.