Horst Wateler: Nach dem Abschied geht’s an die Nordsee

Der Sparkassen-Vorstandschef geht in den „Ruhestand“.

Mönchengladbach. Er kam als Azubi. Und er geht als Vorstandsvorsitzender. Horst Wateler hat so etwas wie eine Bilderbuch-Karriere hinter sich. Und darauf ist er (ein wenig) stolz. Am Freitag lässt sich der Sparkassen-Chef feiern. Er wird bei einem Empfang in der Erholung auf dem Abteiberg verabschiedet.

Wateler, der mit der Familie in Giesenkirchen wohnt, hat eine kleine Festwoche hinter sich. Soeben 65 Jahre geworden, sagte er Danke und Tschüss bei Mitarbeitern und Politikern. Zu gehen, das falle ihm nicht leicht, sagt er im WZ-Gespräch. Und fügt mit einem Lächeln hinzu: „Ich verlasse ein gut bestelltes Haus.“

Wateler ist gebürtiger Rheydter und zum Gladbacher geworden. Seine Lehre begann er 1965 bei der damals selbstständigen Sparkasse Rheydt. 1976 kam es zur Fusion der Häuser Gladbach, Rheydt und Wickrath. Wateler hatte da schon viele Firmen-Kunden, die Kredite brauchten.

Schmunzelnd erinnert er sich daran, dass er in Ausbildungsjahren halbtags arbeitete, um danach trainieren zu können. Der Jung-Banker war und ist leidenschaftlicher Radfahrer. Auf dem Sattel fuhr er häufig vorne mit. Mit den ebenfalls rennradelnden Kirchhartz-Brüdern verbindet ihn viel. Einer von ihnen — Friedhelm — ist Chef des Großversorgers NEW. Auf dem neuen Rennrad kurvt Wateler regelmäßig lange Runden. „Danach fühle ich mich richtig gut.“

Wateler hält nichts von „Gebietswanderungen“. Gemeint: Fusionen mit anderen Geldhäusern. Die Philosophie, im Gladbacher Markt zu bleiben, gibt ihm Recht. Allein im Privatkunden-Bereich hat die Sparkasse (über 900 Beschäftigte) einen Marktanteil von über 60 Prozent.

Dank guter Eigenkapital-Ausstattung und hoher Rendite nimmt das Gladbacher Haus in der Bankenlandschaft einen Spitzenplatz ein. In den vergangenen zehn Jahren habe man eine dreistellige Millionen-Summe an die Stadt überwiesen — ob Gewerbesteuer oder Gewinnanteile.

Nach dem Abschied zieht es den Vater zweier Kinder mit Frau erst einmal an die Nordsee.

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