Der Strom wird wieder teurer

Der Preis pro Kilowattstunde erhöht sich um 4,6 Prozent. Auch Gas kostet mehr.

Mönchengladbach. Die Verantwortung für die Erhöhung der Strompreise reicht die NVV AG an die Bundespolitik weiter. "Es ist das Erneuerbare Energie-Gesetz, das zusätzliche Kosten verursacht", sagt Wolfgang Hüppe, Geschäftsführer von NEW-Strom, der Energiesparte der NVV.

Die Kunden des Versorgers sind die Leidtragenden: Sie müssen aus diesem Grund ab 1. April für die Kilowattstunde Strom 1,09 Cent mehr zahlen als bislang - eine Steigerung um etwa 4,6 Prozent. Bisher hätte der Durchschnittskunde 870 Euro pro Jahr für seinen Strombedarf gezahlt, erklärt Hüppe. Dieser Betrag wird sich jetzt um etwa 38 Euro erhöhen.

Das Erneuerbare Energie-Gesetz, das an dem Preisanstieg Schuld sein soll, schreibt die Subvention regenerativer Quellen wie Wind- und Sonnenkraft vor. Es ist die Pflicht der Netzbetreiber, diese Subventionen zu leisten. Der Bedarf an diesen Subventionen habe sich in den vergangenen Monaten erhöht, sagt Hüppe. Grund sei, dass das Stromaufkommen aus regenerativen Energien zugenommen habe.

Eine erneute Erhöhung des Strompreises gegen Ende des Jahres will die NVV nicht ausschließen. Durch das Erneuerbare Energie-Gesetz könnte der Subventionsbedarf für regenerativen Strom noch weiter ansteigen als bisher. So viel steht aber fest: Der NVV-Tarif, der ab 1. April gilt, bleibt bis zum 31. Dezember bestehen. Das verspricht das Unternehmen.

Angesichts der ungewissen Lage auf dem Strommarkt könne man derzeit kein Angebot mit Festpreisgarantie anbieten, das über diesen Zeitraum hinausgeht, so Hüppe. Die NVV würde aber an der Wiedereinführung eines solchen Angebots arbeiten. Bis vor kurzem hatte es ein solches Angebot gegeben.

Wer von der NVV Strom bezieht, darf sich immerhin rühmen, vergleichsweise umweltbewusst zu leben. 70 Prozent der Energie setzt sich in der Regel aus Ökostrom zusammen. 7,5 Prozent stammen von Atomkraftwerken, 22,5 Prozent von fossilen Energiequellen.

Unterdessen zieht auch der Gaspreis an. Zum 1. April kostet die Kilowattstunde 0,14 Cent mehr. Das entspricht einer Steigerung von ungefähr 2,2 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte es noch eine deutliche Preissenkung gegeben. Der Gaspreis wird jedes Quartal von der NVV verändert - eine Prognose für die Zeit ab dem 1. Juli will man aber noch nicht abgeben.

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