Corona-Krise Leichlinger heiraten – mit Feier per Videokonferenz

Leichlingen. · Jasmin und Dirk Köster haben ihre Hochzeit trotz des Versammlungsverbots gefeiert.

 Jasmin und Dirk Köster lassen sich die Freude an ihrer Hochzeit nicht nehmen.

Jasmin und Dirk Köster lassen sich die Freude an ihrer Hochzeit nicht nehmen.

Foto: Familie Köster

Ihre Hochzeit hatten sich Dirk (50) und Jasmin (49) Köster anders vorgestellt. Doch weil sie auf keinen Fall darauf verzichten wollten, haben sie am 4. April auf Schloss Eicherhof inklusive rauschendem Hochzeitsfest geheiratet – trotz Corona-Versammlungsverbots. Die 40 Hochzeitsgäste mussten zwar zuhause bleiben, bereiteten dem Paar aber per Videokonferenz eine tolle Feier.

Warum haben Kösters den Termin nicht verschoben? „Wir machen das für uns“, sagen die Eheleute. Die Ringe mit dem Datum waren bereits graviert, und – das war wohl das Entscheidende – sie haben sich auf den Termin gefreut. „Außerdem ist der 4.4. für Männer als Datum ihres Hochzeitstags einfacher zu merken“, sagt Dirk Köster.

Das Brautpaar freute sich,
beim Datum geblieben zu sein

Ungewöhnlich begann der Tag: Eigentlich sollte Jasmin Kösters Tochter der Mutter beim Ankleiden helfen. Da sie aber aus Augsburg nicht anreisen konnte, übernahm diesen Part Sohn Jannick. Das erste Aufeinandertreffen des Hochzeitspaares geschah auch nicht am Standesamt, sondern im heimischen Wohnzimmer.

„Auf unserem Weg zu Schloss Eicherhof mussten wir immer lachen und uns ansehen. Die Situation war komisch, aber irgendwie auch besonders“, erzählen die Eheleute. Im Spiegelsaal im Schloss standen 40 weiße Stühlen, alle blieben leer. „Ich glaube, vor Aufregung haben wir das gar nicht so sehr bemerkt. Wir freuten uns so sehr, dass wir den Entschluss, so zu heiraten, beibehalten hatten, und es nun endlich soweit war“, sagt Jasmin Köster.

Nach der Trauung waren Dirk Kösters Eltern die ersten Gratulanten – allerdings durften sie nur aus 50 Metern Entfernung winken. „Aber immerhin waren sie die Einzigen, die uns direkt nach der Trauung gesehen haben“, sagt das Paar. Viel Zeit, darüber nachzudenken, hatten sie ohnehin nicht. Daheim „warteten“ nämlich Freunde und Familie auf sie: Nachbarn hatten am Gartenzaun Luftballons aufgehängt, auf die sie die Namen der Besucher geschrieben und Gesichter gemalt hatten. Jannick holte derweil die Hochzeitsgesellschaft per Skype ins Wohnzimmer. „Teilweise waren bis zu acht Leute gleichzeitig auf dem Bildschirm, mit denen wir angestoßen und gesprochen haben“, erzählen die Kösters.

Für die digitale Hochzeitsfeier hatten es sich die Gäste nicht nehmen lassen, in Anzug oder Kleid zu „erscheinen“. Auch den Hochzeitstanz konnte das Virus nicht verhindern – vor laufender Kamera im Wohnzimmer.

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