WZ-Mobil in St. Tönis: „Haben Sie einen Rauchmelder?“

Am Donnerstag ging’s auf der Hochstraße um die Lebensretter. Fachliche Beratung kam von der Freiwilligen Feuerwehr.

St. Tönis. Rauchmelder retten Leben. Außerdem werden sie laut Gesetz bald zur Pflicht für Privathaushalte. Deshalb wollten wir am WZ-Mobil auf der Hochstraße gegenüber Fontanella Ihre Meinung zum Thema „Haben Sie einen Rauchmelder?“ wissen. Mit freundlicher Unterstützung der Tönisvorster Feuerwehr war für fachliche Beratung gesorgt.

Stadtbrandinspektor Rolf Peschken ist Herr über apfelstadtweit 106 aktive Feuerwehrleute. Mit Jugend- und Ehrenabteilung zählt die Wehr 190 Leute. Am WZ-Mobil berichtete Peschken von einem Wohnungsbrand in Vorst an der Oedter Straße, bei dem Mutter und Kind dank eines Rauchmelders mit dem Schreck davon kamen. „Niemand sollte die Investition von zehn bis 15 Euro pro Melder scheuen“, sagt er. Brandopfer spricht die Wehr an und informiert über die Melder. Aber sind alle Bürger so offen?

„Ich brauche keinen Melder“, winkt eine St. Töniserin ab. Und fügt hinzu: „Zuhause haben wir schon nachgerüstet.“ So vorbildlich handelt auch Uli Peeren: „In meine Rauchmelder ist die Batterie eingeschweißt und hält zehn Jahre“, sagt er. „Klar haben wir welche — vier Stück sogar“, wissen Birgit und Albert Schmitz über die Gesetzeslage gut Bescheid.

„In Nordrhein-Westfalen herrscht Rauchmelder-Einbaupflicht für Neu- und Umbauten seit April 2012. Für bestehende Wohnungen gilt eine Übergangsfrist bis Ende 2016“, erklärt Peschken. Schlafräume, Kinderzimmer und Flure sollten über einen Melder verfügen. Für den Einbau verantwortlich sind Eigentümer oder Besitzer, für den Batteriewechsel der Besitzer oder Mieter.

„Was kosten die Dinger bei euch?“, will Johannes Höfkes von Peschken wissen. Dass die Feuerwehr keine Melder verkauft, ist ihm neu. „Auch der günstigste Melder ist die richtige Wahl“, versichert ihm Peschken. Natürlich muss dieser dann auch montiert werden — und nicht jahrelang originalverpackt im Schrank liegen, wie ein älterer Herr dem fassungslosen Wehrchef erzählt: „Ich bin Rentner. Ich habe doch keine Zeit!“

„Dank eines Rauchmelders lässt es sich entspannter schlafen“, findet Birgit Blumhagen. Zwei Drittel der Brandopfer werden im Schlaf vom Feuer überrascht. Vor allem giftige Rauchgase verursachen bei 5000 Menschen in Deutschland pro Jahr Langzeitschäden.

Mit vielen Fragen ist Helmut Pieper zum WZ-Mobil gekommen: „Ab wann gilt die Pflicht? Wer muss für den Melder sorgen? Wie lange halten die Batterien?“ Rolf Peschken beantwortet alles und freut sich über das Interesse.

Sieglinde Blank hat bislang keinen Rauchmelder montiert. Dabei hätte sie es so einfach: „Ein Bekannter ist Elektriker und würde den montieren. Aber irgendwie verschiebt man das immer wieder“, sagt sie. Rolf Peschken rät zur Eile: „Besser heute als morgen montieren. Das sollte Ihnen Ihr Leben wert sein.“

Kaywan Mansur hat gute Gründe für Rauchmelder in den eigenen vier Wänden: seine zwei Kinder. (Ehemalige) Wehrleute wie Hans Wolters, Heinrich Klefisch oder Hans-Peter Caelers sehen das ähnlich.

Herrlich heiß war nicht nur das Thema, sondern auch der Kaffee vom Café Reepen’s. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die edlen Spender. . .

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