Willich/Tönisvorst: Was kann man Ende Februar im Garten tun? Ab in den Garten oder noch warten?

Tönisvorst/Willich · Der milde Jahresanfang hat die Natur vorangetrieben. Ist das ein Grund, jetzt schon mit der Gartenarbeit zu beginnen? Die WZ hat bei Fachleuten nachgefragt.

 In vielen Gärten ist bereits der Frühling eingekehrt, auch wenn dieser kalendarisch erst am 20. März beginnt.

In vielen Gärten ist bereits der Frühling eingekehrt, auch wenn dieser kalendarisch erst am 20. März beginnt.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

„Wer jetzt schon Lust auf Garten hat, kann was tun“, sagt Peter Zuiderduin, der in Anrath an der Klein-Kollenburg-Straße 82 einen Gärtnereibetrieb führt. Viele Containerpflanzen wären schon im Handel und könnten, sofern frostsicher, in Balkonkästen oder in den Garten gepflanzt werden. Zwiebelpflanzen wie Tulpen und Narzissen könnten ebenfalls schon raus, sagt Klaus Hüskes. Er hat eine Gärtnerei in St. Tönis, Schmitzheide 12. Er sagt auch, dass es jetzt Zeit ist, Stauden zurückzuschneiden, damit diese im März austreiben könnten. „Viele machen dies bereits im Herbst. Das ist aber nicht gut für die Pflanzen. Die Blüten sollten dran bleiben, das schützt die Pflanzen vor Frost“, weiß der 48-Jährige. Und auch das Laub, das den Winter über liegen geblieben ist, kann nun beseitigt werden. Einen Rückschnitt vertragen zurzeit auch Rosen sowie Obstbäume, weiß der St. Töniser. Peter Zuiderduin weist daraufhin, dass es auch allerhöchste Zeit ist, Hecken, Gebüsche und Hölzer zurückzuschneiden. Da es wegen der Vogelbrutzeit eine gesetzliche Regelung gibt. Rückschnitte sind demnach vom 1. März bis 30. September nicht erlaubt.

Auch für den Rasen kann der Gartenbesitzer schon etwas Gutes tun. „Er kann vertikutiert und gekalkt werden“, sagt der 57-jährige Anrather. Nur vom Rasen mähen sollte man noch Abstand nehmen. „Das kommt noch früh genug.“ Auch fürs Düngen sei es noch zu früh, sagt Hüskes. Das gelte für Rasen und Blumen. Die würden dann nämlich austreiben. „Das macht die Pflanzen weicher und für Frost anfälliger“, erklärt er. Ende März, wenn es wärmer wird, sei dafür besser geeignet.

Zum Säen oder Auspflanzen von Gemüse ist es noch zu früh, weiß Hüskes, der die Blumen und Gemüse, die er in seinem Betrieb anbietet, auch selbst zieht. „Doch man kann sie drinnen oder in einem Gewächshaus vorziehen.“ Nach Karneval würden Landwirte die ersten Salate und Kohlrabi draußen pflanzen, aber unter Folie. Wenn der Salat beim Hobbygärtner erste gute Blätter zeigt, dann könne er auch raus und bei Frost abgedeckt werden. „Paprika und Tomaten können dann im April in den Garten“, sagt Hüskes. Auch mit der Blumenaussaat sollte man sich noch zurückhalten.  „Nach zwei bis drei Wochen keimt die Saat und kommt dann mit den Spätfrösten Schwierigkeiten“, sagt Hüskes. Ende März wäre da ein besserer Zeitpunkt.

Wer seine nicht Frost sicheren Pflanzen vor dem Winter eingetütet und jetzt bei den wärmeren Temperaturen schon befreit hat, sollte dies so belassen, meint Zuiderduin. „Wenn dann frostige Tage kommen, holt man sie am besten für die Nacht rein.“

Der Anrather hat noch eine Arbeit parat, die jetzt erledigt werden kann: Terrassen und Wege von Moos und Dreck befreien.  Zuiderduin: „Am besten macht man das mit dem Hochdruckreiniger. Wenn die Platten vorher mit einer Essig-Wasser-Lösung eingebürstet werden, geht das ganz leicht und man braucht keine chemischen Zusätze.“

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