Wichtiges Projekt für Willich Gemeinsame Erklärung für das Zukunftsprojekt „S 28“

Willich · Die Politiker beauftragen die Kreisverwaltung, eine Absichtserklärung mit Mönchengladbach zu unterzeichnen. Die SPD will endlich Taten sehen.

(msc) Auf dem äußerst mühsamen Weg hin zu einer Verlängerung der Regiobahn S 28 von der derzeitigen Endhaltestelle in Kaarst über Schiefbahn und Neersen, wurde jetzt ein weiterer, kleiner Schritt getan: Der Viersener Kreistag hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend einer gemeinsamen Erklärung der Stadt Mönchengladbach, des Kreises Viersen, der Stadt Viersen und der Stadt Willich zur gegenseitigen Unterstützung von regional bedeutsamen Schienenpersonenverkehrsprojekten zugestimmt.

Gegenstand der gemeinsamen Erklärung, die in den Stadträten und im Kreistag der vier kommunalen Partner beraten wird, ist auch die für die Mobilitätswende und den Klimaschutz in der Region bedeutende Westverlängerung der S 28. Andreas Coenen (CDU), Landrat des Kreises Viersen, erklärt zum Beschluss des Kreistags: „Die für den Kreis so wichtige Verlängerung der Regiobahn rückt jetzt, nach unseren jahrelangen Anstrengungen, in greifbare Nähe. Stimmen alle beteiligten Partnerkommunen zu, machen wir einen großen Schritt nach vorn.“

Letztlich ist es aber vor allem wichtig, dass die Politik in Mönchengladbach zustimmt, denn an ihr scheitert das Projekt seit Jahren, führt die Verlängerung der S 28-Strecke doch auch auf einer alten Bahntrasse durch die Neuwerker Donk. Anwohner dort – unterstützt von Teilen der Gladbacher CDU – wehren sich seit ein paar Wochen teils vehement, sagen, die Schienentrasse sei längst von der Natur zurückerobert, eine Reaktivierung hätte dramatische Folgen für die dortige Flora und Fauna. In den Jahren zuvor kam vor allem aus der Gladbacher CDU Widerstand gegen das Projekt – in Willich wurde vermutet, dass man in Mönchengladbach immer noch beleidigt sei, weil Willich sich einst gegen des Ausbau des Gladbacher Flughafens gestellt hatte.

„Erst mit dem Politikwechsel in Mönchengladbach und dem sozialdemokratischen Oberbürgermeister Felix Heinrich haben die Planungen wieder Fahrt aufgenommen. Es kommt neuer Schwung in das Thema“, sagt der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Joachim Kremser in einer Pressemitteilung. „Die Verlängerung der S28 stärkt den Umwelt- und Klimaschutz – auch wenn dafür die Bahnlinie in der Donk reaktiviert werden muss. Am Ende bleibt ein positiver Nutzen für Mensch und Natur“, findet der Willicher Fraktionsvorsitzende Lukas Maaßen. Nach der Absichtserklärung dürfe es jetzt nicht noch mal Jahrzehnte dauern, bis die ersten Schienen verlegt würden. „Wir brauchen endlich einen klaren Zeitrahmen“, fordert Maaßen.

Wichtig für das Gelingen des Projektes sei, dass sich alle Akteure ihrer Verantwortung bewusst seien, sagt der Viersener SPD-Fraktionsvorsitzende Manuel García Limia. „Während die CDU in Stadt und Kreis im Sinne des Ganzen mit uns gemeinsam an einem Strang ziehen, macht sich die Mönchengladbacher CDU nur durch offensichtliche Störfeuer bemerkbar. Hier zeigt sich, dass sie aus ihren früheren Fehlern immer noch nicht gelernt haben.“

(msc)
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