Hubertusstift in Schiefbahn Tagespflege hat eine lange Warteliste

Schiefbahn. · Vor zehn Jahren ging die Tagespflege „Gute Zeiten“ im Hubertusstift an den Start. Die Nachfrage hat immer weiter zugenommen.

 Gertrud Riede, Jürgen Postel und Margret Wienands (vorne, v. l.) testen die neuen Sessel. Dietmar Winkels, Christop Venedey, Birgit Verheyen, Manuela Petrasch und Achim Beschoten nahmen an der Geburtstagsfeier der Einrichtung teil (hinten, v. l.).

Gertrud Riede, Jürgen Postel und Margret Wienands (vorne, v. l.) testen die neuen Sessel. Dietmar Winkels, Christop Venedey, Birgit Verheyen, Manuela Petrasch und Achim Beschoten nahmen an der Geburtstagsfeier der Einrichtung teil (hinten, v. l.).

Foto: Norbert Prümen

Weihnachtsstimmung macht sich in der Tagespflege „Gute Zeiten“ des Alten- und Pflegeheims Hubertusstift breit. Jeder Raum ist geschmückt. Im Mittelpunkt aber stehen die zehn neuen Entspannungssessel, die von den Besuchern bei einem Gläschen Sekt ausprobiert werden. Für jedes Jahr ein Relaxsessel, so die Rechnung: Die Tagespflege feiert zehnjähriges Bestehen.

Das Geschenk kommt vom Hubertushilfswerk, dessen Vorsitzender Achim Beschoten auch im Vorstand der katholischen Kirche ist, dem Träger der Einrichtung. Die Nachfrage nach Plätzen in der Tagespflege gab seinerzeit den Anstoß, im Hubertus­stift eine Tageseinrichtung ins Leben zu rufen. Dafür wurde das Souterrain genutzt. Es erfuhr eine Umgestaltung und wurde zu hellen und freundlichen Räumen mit zwei Terrassen umgebaut. Ging man mit zwölf Plätzen an den Start, wuchs deren Zahl in den rund 300 Quadratmeter großen Räumlichkeiten bald um auf 15. Die große Nachfrage hat sich bis heute gehalten. „Wir sind zu 99,8 Prozent ausgebucht und haben eine Warteliste. Unser großer Wunsch ist daher eine zweite Tagespflege“, sagt Tagespflege-Leiterin Manuela Petrasch.

Aktuell sind es 48 Besucher, die die 15 Plätze je nach Pflegegrad die ganze Woche oder tageweise gebucht haben. Betreut werden sie von neun Mitarbeitenden, von Fachkräften bis hin zu Fahrern, die Besucher abholen und nach Hause bringen. Rund 50 Prozent der Besucher sind an Demenz erkrankt, Tendenz steigend. „Wir sind uns der großen Nachfrage bewusst und würden gerne eine zweite Tagespflege im Ortskern Schiefbahns einrichten. Dann können wir Synergieeffekte mit dem Hubertusstift nutzen. Aber es ist nicht einfach, eine Immobilie zu finden“, sagt Beschoten.

Den Wunsch nach einer zweiten Tagespflege nahm Dietmar Winkels mit. „Demenzerkrankungen nehmen zu, und wir müssen in Willich handlungsfähig sein. Das heißt, wir brauchen entsprechende, gute Angebote wie diese Tagespflege mit ihrem angenehmen Klima“, sagt der stellvertretende Willicher Bürgermeister. Christoph Venedey, Leiter des Hubertusstiftes, wies darauf hin, wie wichtig es ist, dass auch die Angehörigen Unterstützung erfahren: „Ob demenzkrank oder nicht, jeder muss als Mensch gesehen werden. Es ist wichtig, dass Ressourcen und Fähigkeiten erhalten werden. Auch an Demenz erkrankte Menschen haben diese. Es gilt, sie zu entdecken und zu fördern.“

Die Tagespflege schätzt den Wert der Selbstbestimmung hoch ein

In der Tagespflege „Gute Zeiten“ ist daher die Selbstbestimmung der Pflegebedürftigen ein wichtiger Aspekt. „Wir arbeiten mit erwachsenen Menschen, die selbst entscheiden können, ob sie eine Mittagsruhe möchten oder nicht. Wer sein Leben lang ein Glas Wein zum Mittagessen getrunken hat, bekommt das auch hier“, hebt Petrasch hervor. Der Leiterin der Tagespflege ist wichtig, dass die Angehörigen eingebunden werden und auch die bestehenden Optionen wie Verhinderungspflege und Betreuungsleistung kennen, damit sie diese nutzen können. Petrasch steht allzeit mit Hilfe beim Ausfüllen der Formulare bereit. Dazu kommt Beratung in Sachen Essen auf Rädern, die das Hubertusstift anbietet, als auch Beratung zur Kurzzeitpflege. Zudem kooperiert die Tagespflege mit Partnern aus der ambulanten Pflege.

„Wir bieten unseren Besuchern ein Rundum-Sorglos-Paket an, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht“, betont Petrasch. Wenn ein Lob wie von der 89-jährigen Besucherin Gertrud Riede lautet, „Schöner kann es nirgends sein“, freut sich das ganze Team und weiß, dass man seit zehn Jahren auf dem richtigen Weg ist.

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