Streetscooter Tönisvorst hat ersten Streetscooter

Tönisvorst · Die Stadt hatte mit der Anschaffung gewartet, bis sie wirtschaftlich vertretbar war.

 Bürgermeister Thomas Goßen, Wolfgang Leukers, Michael Willer und Lars Schaath (von links) vor dem neuen Streetscooter.

Bürgermeister Thomas Goßen, Wolfgang Leukers, Michael Willer und Lars Schaath (von links) vor dem neuen Streetscooter.

Foto: Emily Senf

. In Tönisvorst ist seit Montag das erste Elektrofahrzeug der Stadtverwaltung unterwegs. Mit dem Streetscooter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 85 Kilometern pro Stunde und einer Reichweite von bis zu 160 Kilometern übernehmen Mitarbeiter der Abteilung Zentraler Service nun Botenfahrten. „Damit beginnt eine neue Ära“, sagte Mitarbeiter Wolfgang Leukers bei der Vorstellung am Rathaus an der Bahnstraße. Leukers arbeitet seit 33 Jahren bei der Tönisvorster Stadtverwaltung, nutzte für Dienstfahrten bislang immer die städtischen Fahrzeuge mit Vebrennungsmotor und wird wohl derjenige sein, der den neuen Streetscooter am häufigsten fährt, kündigte er an.

Der Tönisvorster Streetscooter hat einen Listenpreis von knapp 45 000 Euro; 17 110 Euro hat die Stadt für die Anschaffung aus dem NRW-Förderprogramm „progres-Emissionsarme Mobilität“ erhalten. Ersetzt wird mit dem Elektrofahrzeug ein Citroën Berlingo von 2017, dessen Leasingvertrag dieses Jahr ausgelaufen ist. Er wird nun für den Kommunalen Ordnungsdienst eingesetzt. Die Mitarbeiter in diesem Bereich hätten häufig eine lange Standzeit, wofür sich Elektrofahrzeuge bislang nicht eignen würden, erläuterte Fachbereichsleiter Lars Schaath.

Die Streetscooter GmbH in Aachen ist ein deutscher Hersteller von Elektrofahrzeugen. Das 2010 gegründete Unternehmen ist seit 2014 eine Tochtergesellschaft der Deutschen Post. Es produziert in Aachen und Düren neben elektrischen Kleintransportern auch elektrische Lastenräder.

Etwa 12 000 dieser Fahrzeuge gibt es laut Michael Willer (Tölke-&-Fischer-Gruppe) bislang, davon rund 10 000 bei der Post. Da die Streetscooter GmbH noch recht jung ist, gibt es laut Willer zur Lebensdauer der Fahrzeuge bislang keine Langzeiterfahrungen. Auf jeden Fall sei der Streetscooter in den Unterhaltungskosten günstiger. So habe er etwa weniger bewegte Teile, die regelmäßig ausgetauscht werden müssten. Betrieben wird der Streetscooter in Tönisvorst mit 100 Prozent Ökostrom, den die Stadtverwaltung seit sieben Jahren bezieht.

Vornehmlich wurde der Streetscooter entwickelt, um die Arbeits- und Sicherheitsvorgaben für Postmitarbeiter zu erfüllen. Darum hat er eine hohe Ladekante und ist nicht dafür ausgelegt, dass jemand hineinsteigt. So hat er hinten eine Klappe und an den Seiten jeweils eine Schiebetür, um von außen an den Inhalt der großen Box auf der Ladefläche zu gelangen, erläuterte Willer.

Mit Elektroautos in der Flotte sind Städte wie Willich schon weiter – obwohl Tönisvorst als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen den Klimanotstand ausgerufen hatte. Bürgermeister Thomas Goßen (CDU) erklärte: „Wir wollten solch ein Fahrzeug nicht nur haben, um es zu haben. Es sollte auch wirtschaftlich zu beschaffen und zu betreiben sei.“ Dies sei mit neuen Fördermitteln nun möglich. Künftig wolle man bei jeder Neuanschaffung prüfen, ob ein Elektrofahrzeug in Frage komme. emy

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