Integrative Gruppen des TV Schiefbahn Bundesjugendballett besucht Schiefbahn

Schiefbahn · Die Tänzer waren zu Gast bei den integrativen Gruppen des TV Schiefbahn.

 Behinderte und nicht behinderte Kinder erarbeiteten mit den Profis eine Choreografie.

Behinderte und nicht behinderte Kinder erarbeiteten mit den Profis eine Choreografie.

Foto: TV Schiefbahn

. „Hier geht es darum, durch Tanz und Bewegung Kontakte zu schaffen, etwas aufzuwühlen und zu motivieren – bei den Kindern und bei uns“ – so beschreibt Ballettmeister Raymond Hilbert vom Bundesjugendballett in Hamburg die Idee hinter dem besonderen Tanz-Workshop: Zum sechsten Mal war die Compagnie mit acht jungen Profitänzern, Musikern und Technikern nach Schiefbahn zum Workshop mit der integrativen Kinder-Abteilung des TV Schiefbahn gekommen. Über einen Tag erarbeiteten sie eine Tanzvorführung. Dabei integrierten die Tanzprofis die Kinder aus den Integrativen Gruppen in die Choreografien, die sie bei Aufführungen zum Beispiel auf Tanzfestivals zeigen – immer abgestimmt darauf, was die Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen körperlich und geistig leisten konnten.

Der kleine Prinz und die
Raupe Nimmersatt kamen vor

Ein Teil der Tanzszenen basierte auf der Geschichte der kleinen Raupe Nimmersatt, ein anderer folgte dem Zitat aus dem kleinen Prinzen: Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Der künstlerische und pädagogische Leiter Kevin Haigen war begeistert von den Arbeitsprozessen und den Erfolgen, die seine Tänzer und die Kinder hatten: „Tanz ist elementar und zutiefst menschlich. Der Mensch tanzt, und das muss nicht digital verbessert werden.“ Die Kinder waren von den Besuchern aus Hamburg begeistert und wichen ihnen zum Teil nicht von der Seite – es entstanden spontane Beziehungen und sogar so etwas wie kleine Fan-Gemeinden.

Das von John Neumeier gegründete Bundesjugendballett bietet immer vier jungen Tänzerinnen und vier jungen Tänzern die Möglichkeit, nach ihrer Ausbildung zwei Jahre in der unkonventionellen Compagnie Erfahrungen zu sammeln. Sie stehen auf klassischen Bühnen, suchen aber auch ungewöhnliche Stätten auf, um für die Kunstform Tanz zu begeistern: ob in Kirchen, Museen, Seniorenheimen, Gefängnissen oder psychiatrischen Kliniken. Der Kontakt zum TV Schiefbahn war vor einigen Jahren entstanden.

Eltern und Familien kamen, um sich die Ergebnisse anzusehen, und erlebten ihre Kinder in den neuen Rollen. „Ich finde es fantastisch, dass das Bundesjugendballett die integrativen Gruppen jetzt schon über mehrere Jahre begleitet, und was Petra und Stephan Adomeitis, Elisabeth und Marcus Limbach und die anderen Helfer auf die Beine stellen“, meinte Ulrike Bamberg, die Geschäftsführerin des TV Schiefbahn. Red

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