Tönisvorst CDU geht mit Günter Körschgen zurück in die Zukunft

88 Prozent stimmten beim Parteitag in Tönisvorst für den neuen alten Vorsitzenden der Christdemokraten.

Tönisvorst. „Dich möchten wir hier nie wieder als Vorsitzenden sehen!“ Wenn eine solche Aussage am Ende einer Mitgliederversammlung fällt und alle lachen, ist dies ein Zeichen der Erleichterung. Günter Körschgen, seit Freitag wie schon mal vor 20 Jahren frisch gewählter Vorsitzender der CDU Tönisvorst, dankte damit dem Interims-Vorsitzenden Marcus Optendrenk, der als Kreis-Partei-Chef in den vergangenen Monaten auch die Geschicke der Partei in Tönisvorst gelenkt hatte.

Geschäftsführer Thomas Kroschwald blickte nüchtern auf das bislang sehr unruhige Jahr 2016 zurück. Schon kurz nach dem Neujahrsempfang wurde es durch Querelen in Fraktion und Partei geprägt, negativer Höhepunkt war der Rücktritt des Vorsitzenden Alexander Decher. Kroschwald erläuterte, warum man den Vorstand nicht schon längst neu gewählt hat. Man habe erst die Landtagskandidatur auf den Weg bringen wollen. Mit Dirk Louy trat ein Tönisvorster gegen Britta Oellers im neu geschaffenen Wahlkreis Krefeld I/Viersen III an — und hatte am Ende nur zwei Stimmen weniger als die Krefelderin.

Die Querelen haben Spuren hinterlassen. 219 Köpfe zählt die Ortsgruppe — zehn weniger als noch bei der letzten Versammlung. Der Altersdurchschnitt liegt bei 60,3 und müsse jünger werden, so die einhellige Meinung des Vorstandes.

Nach nur 25 Minuten wurde der alte Vorstand entlastet und man schritt zur Neuwahl. Günter Körschgen stellte fest, dass er mit seinen nun 76 Jahren nicht nach Macht strebe, sondern dies für die Partei tue. Von den 56 abgegebenen Stimmen erhielt er 45 (88 Prozent) bei sechsmal nein und fünf Enthaltungen. Dirk Louy wurde mit 95 Prozent (52/3/0) zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Thomas Kroschwald bleibt Geschäftsführer (50/2/3) und Georg Körwer Schatzmeister (53/3/0). Zu Beisitzern wurden Nicole Deckers (37 Stimmen), Dominique Huth (41), Michael Landskron (44), Peter Langenfurth (42), Hannelore Louy (39), Reinhard Maly (41), Christian Rütten (32) und Paul Tellers (37).

Kreistagsabgeordneter Peter Joppen rief seine Parteifreunde dazu auf, sich an irgendetwas messen zu lassen. Die CDU brauche neue Mitglieder. „Wir sind zu wenige geworden!“, stellte er fest, die Partei müsse erneuert werden.

Nach der Versammlung wurde das 70-jährige Bestehen der CDU gefeiert. Abordnungen zahlreicher Parteien, Vereine und Organisationen kamen, um zu gratulieren. Der Historiker Hans Kaiser hielt die Festrede. Vermisst wurden die Vize-Bürgermeisterin und einer der Fraktionsvize, was zu etwas Unmut führt. bec

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