Willich Zwischen Take-off-Party und Paraden

Mit dem Anrather Schützenfest geht das Sommerbrauchtum gut gelaunt zu Ende.

Willich: Zwischen Take-off-Party und Paraden
Foto: Reimann

Anrath. Es wäre schön gewesen, wenn es zumindest beim letzten Schützenfest dieses Jahres im Stadtgebiet nicht geregnet hätte. Aber auf einen wunderschönen Spätsommer-Samstag folgte ein durchwachsener Sonntag. Aber Schützennkönig Ernst Kiwitz hatte sich vorgenommen, sich davon nicht die Laune vermiesen zu lassen. Was den Anrather Schützen viel mehr Sorgen macht: Bis gestern gab es noch keinen Königsbewerber.

Willich: Zwischen Take-off-Party und Paraden
Foto: Hüskes

Die Take-off-Party mit DJ Norbert am Freitagabend war wieder ein Publikumsmagnet. Auch mit dem Zeltbesuch am Samstag waren die St. Sebastianer zufrieden. Nur der Festplatz wirkte so kahl, als sei die Hälfte der Schausteller nicht gekommen — einen Autoscooter gibt es schon lange nicht mehr, jetzt fehlte auch die Raupe, so dass um das Kinderkarussell herum sehr viel ungenutzter Platz war.

Am Samstag marschierte der Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer in den Reihen des Zuges „Chapeau Claque“ mit. Der Gottesdienst war zwar nicht ökumenisch, gleichwohl war der evangelische Pfarrer Christoph Hückes ebenso in die Liturgie eingebunden wie die Musiker vom TV Jahn Oppum — ihr Auftritt war mit dem Organisten abgestimmt.

Zum ersten Mal hatten die Bäcker der Anrather Justizvollzugsanstalt den Pflaumenkuchen gebacken, der zum Altenheim gebracht wurde. Dafür hatte Klaus Calberg gesorgt, er ist Platzmajor und arbeitet im Gefängnis. Dass er mehr Verantwortung hatte, lag daran, dass Jürgen Mews Anfang des Jahres aus persönlichen Gründen als General zurückgetreten war. Derzeit gibt es noch keinen Nachfolger.

Die Königin und die Ministerfrauen mussten trotz ihrer tief ausgeschnittenen Kleider nicht frieren. Das Volk sah bei dieser Gelegenheit den großen Phönix, den sich Königin Marlene auf die Schulter hatte tätowieren lassen. Und da wir gerade bei Äußerlichkeiten sind: Zum ersten Mal dabei war die „Anrather Bürgerwehr“ mit ihren schwarzen Jacken, den grauen Hosen und der schwarzen Fahne.

Gestern hatte Minister Thomas Münch die Wetter-App fest im Blick: Schließlich sollte die Parade, an der drei offene Kutschen beteiligt waren, nicht ins Wasser fallen. Da der König und die Minister Ralf Oerschkes und Thomas Münch der kleinen Mediziner-Gruppe angehören, war der Rest personell nicht in der Lage, die Aufgaben eines Königszuges wahrzunehmen — dies übernahmen die „Brave Jonges“ und die „Meisterschützen“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort