„Ungeschickt und verletzend“

Der Freundes- und Förderkreis kritisiert Aufsichtsrats-Chef Hensel. Im neuen Jahr will der Verein das Gespräch suchen.

Kempen. Der Freundes- und Förderkreis des Hospitals zum Heiligen Geist will im neuen Jahr das Gespräch mit Geschäftsführung und Aufsichtsrat des Krankenhauses suchen. Dabei sollen vor allem zwei Vorgänge der vergangenen Monate aufgearbeitet werden: Ablösung von Chef- und Oberärzten, Darstellung in der Öffentlichkeit. „Wir sind daran interessiert, die Probleme in einem Gespräch zu lösen“, sagte Angelika Thiel-Hedderich (Foto), Vorsitzende des Förderkreises, am Donnerstag zur WZ.

„Wir bedauern die Eskalation der Vorgänge um die zahlreichen Abwanderungen fachlich hervorragender Ärzte, die von den Patienten geschätzt werden“, heißt es in einer Stellungnahme der Vorsitzenden. Diese Vorgänge hätten in der Öffentlichkeit zu großer Sorge und Unruhe geführt. „Leider hat Herr Hensel durch unnötig verletzende und sprachlich ungeschickte Äußerungen weiterhin Öl in die ohnehin schon lodernde Flamme gegossen.“

Karl Hensel, Aufsichtsrats-Vorsitzender der Hospital-GmbH, hatte bei einer Pressekonferenz die scheidenden Ärzte Walter Josef Faßbender und Johannes Ammon scharf kritisiert (die WZ berichtete). Daraufhin sprangen die niedergelassenen Ärzte aus Kempen den beiden Kollegen zur Seite. In einer Stellungnahme von Ärzte-Obmann Georg Mergler wurde auch bemängelt, dass das Hospital die Chefarztstellen nicht öffentlich ausgeschrieben habe.

Der Förderkreis um Angelika Thiel-Hedderich teilt die Ansicht der niedergelassenen Ärzte: „Die nicht erfolgte Ausschreibung findet in der Bevölkerung wenig Verständnis. Zumal nach dem Weggang eines ärztlichen Schwergewichts wie Professor Faßbender sorgfältiger und überregional nach gleichwertigem Ersatz hätte gesucht werden müssen.“

Laut Thiel-Hedderich wird es schwer, Chefarzt Faßbender zu ersetzen: „Er erfreute sich bei den Patienten und seinem Team großer Beliebtheit. Und er ist fachlich nur schwer zu ersetzen, zumal er die direkten Beziehungen zu Universitäten und damit zu Fördergeldern hat.“

Trotzdem blickt die Vorsitzende zum Wohle des Hospitals nach vorn: „Im neuen Jahr werden uns die neuen Chefärzte auch persönlich vorgestellt. Dann werde ich ihnen eine glückliche Hand wünschen. Schließlich können sie gar nichts für das, was in den vergangenen Monaten vorgefallen ist.“

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