Stoffe, Spiele und Exotisches

Tausende Besucher kamen gestern zum Halbfastenmarkt. 250 Stände luden zum Stöbern und Probieren.

Stoffe, Spiele und Exotisches
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Auf dem Halbfastenmarkt ist Lothar Peters (69) aus Solingen ein bekanntes Gesicht: Seit nunmehr 40 Jahren bietet er zu diesem Anlass seine Produkte in der Altstadt an. Wo anfangs lediglich ein paar Socken auslagen, stapeln sich mittlerweile auch Bettwäsche, Baumwollstoffe und Schlafanzüge. „Der Markt ist ein wahrer Publikumsmagnet — und das Publikum in der Stadt ist mir sehr sympathisch“, sagte er. „Darum bin ich auch in diesem Jahr gerne wieder hergekommen.“

Peters Marktstand war einer von rund 250, die gestern Vor- und Nachmittag bei bestem Wetter zum Kramen und Bestaunen einluden. Den Lockrufen folgten mehrere tausend Besucher. An den Ständen fand sie eine vielfältige Auswahl: Von Modeartikeln wie T-Shirts, Pullovern, Hemden und Blusen über Klebstoffe, Malutensilien, Keramik- und Nähartikel bis hin zu Gesellschaftsspielen und Büchern war für fast jeden Geschmack etwas dabei.

Auch Kulinarisches kam nicht zu kurz: Besucher konnten sich mit außergewöhnlichen Käsesorten aus der Toskana, Süßigkeiten und Schokolade oder Backwaren stärken; selbst exotische Gewürzmischungen waren in gleich mehreren Straßen erhältlich.

„Das Angebot wechselt von Jahr zu Jahr“, erklärte Herbert Mohn von der Stadt, der seit über einem Jahrzehnt für die Vorbereitung des Marktes zuständig ist. „So soll er auch in Zukunft interessant bleiben.“ Angebote gab es für jedes Alter - und jede Jahreszeit: Hüte und Schals für kalte Tage lagen auf der Kuhstraße gleich neben Sonnenbrillen für den Sommer. Keramik-Hasen dienten als Inspiration für die nächste Oster-Deko.

Mit großem Interesse wurden darüber hinaus die Vorführungen jener Händler verfolgt, die die Funktionen von Produkten wie Gemüseschneidern oder Teppichreinigern vor Ort demonstrierten. „Das gibt einem das gute Gefühl, dass man nicht die Katze im Sack kauft“, freute sich Besucherin Mathilde (53), die mit ihrem Ehemann zum Markt gekommen war und sich mit Reinigungsmitteln für ihre Küchenfenster ausstattete.

Allerdings ging es nicht immer nur um den Verkauf. „Für uns stellt der Markt auch eine Möglichkeit dar, Präsenz zu zeigen, mit Leuten ins Gespräch zu kommen und sie über unsere sozialen Projekte zu informieren“, sagte Jürgen Meudt (63) vom Verein „Àrbol de la Esperanza“. Der Verein leitet seit 1991 ein Kinderhaus in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito.

Bei der Planung des Marktes wurde in diesem Jahr auch das Gelände rund um den Klosterhof berücksichtigt. „Diese Fläche ist schlichtweg zu schade, um sie außen vor zu lassen“, erklärte Herbert Mohn. Die Händler sahen hier allerdings noch Luft nach oben und klagten über ausbleibende Kundschaft. „Das eigentliche Marktgeschehen findet weiterhin nur in der Innenstadt statt“, resümierte Jörg Lauther, der an seinem Stand Taschenbücher anbot. „Das müsste sich in den kommenden Jahren ändern, damit sich der Verkauf auch hier lohnt.“

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