Jubel für Propst Eicker und St. Josef

Die Gemeinde feierte ein Fest mit vielen Besuchern. Thomas Eicker ist seit 25 Jahren Priester. Genauso lange steht das Kirchengebäude in Kamperlings.

Kempen. Der 3. März 1990 war ein ereignisreicher und aufregender Tag für die Kempener Kirchengeschichte: Propst Thomas Eicker wurde damals von Bischof Klaus Hemmerle im Aachener Dom zum Priester geweiht. Ein paar Stunden später weihte der Bischof die neu errichtete Kirche St. Josef in Kempen-Kamperlings ein.

Jubel für Propst Eicker und St. Josef
Foto: Georg Salzburg

Diese beiden „25-Jährigen“ wurden am Samstag gebührend gefeiert. Es war keine steife Jubiläumsfeier, in der Kirche kamen auffallend viele jüngere Gemeindemitglieder zusammen. Tobias Kremer, Florian Sobetzko und Klaus Nelißen — allesamt ehemalige Leiter des Jugendchores — waren die musikalischen Stützen beim Mitsing-Konzert. Rawn Harbor, einer der profiliertesten Musiker der afro-amerikanischen Gospelszene, konnte nicht wie erwartet mitsingen, weil sein Flieger wegen eines Unwetters am Boden bleiben musste. Er kam erst am Sonntag auf Einladung von Klaus Nelißen nach Kempen.

Der „Jubiläums-Propst“ sah in seinem dunklen Nadelstreifenanzug fast wie ein Manager aus. Die Kirchengemeinde zu managen, fällt ihm nicht schwer: „Ich kann mich nicht beklagen, hier herrscht ein reges Gemeindeleben, in das viele Familien eingebunden sind.“ Aber auch Pfadfinder, Messdiener und viele andere mehr bringen sich ein.

Ob Eicker bis zum Eintritt in den Ruhestand in Kempen in Amt und Würden bleiben werde? „Es gibt keine anderen Pläne. Wie es aussieht, werde ich hier bleiben“, sagte der aus Viersen stammende Priester.

Der 51-Jährige erinnerte mit Blick aus St. Josef daran, dass es vor 25 Jahren etwas ganz Besonderes war, eine neue Kirche zu errichten: „In Zeiten, in denen Gotteshäuser geschlossen wurden, wurde in Kamperlings neu gebaut.“ Die Architektur entsprach dem damaligen kirchlichen Zeitgeist: „Sie wurde als steinernes Zelt errichtet, als ein Zelt Gottes, in dem die Menschen Stärkung und Gemeinschaft erfahren“, sagte Thomas Eicker.

Die Grundsteinlegung hatte 1988 stattgefunden, zwei Jahre später war das Gotteshaus als „Filialkirche“ eingeweiht worden. Sie wurde im Jahre 2000 selbstständig, vor fünf Jahren wurde diese Selbstständigkeit allerdings wieder aufgehoben. Seitdem gibt es in Kempen die Pfarreien St. Josef, Christ-König und St. Mariae Geburt unter einem Gemeindedach.

Zurück zum Jubiläumsfest: Nach dem gemeinsamen Singen wurde das Kuchenbuffet gestürmt. Gegessen und getrunken wurde an weiß gedeckten Tischen. Es dürften einige hundert Fotos gewesen sein, die im Gemeindezentrum an Stellwänden hingen — und die das überaus rege Gemeindeleben während der vergangenen 25 Jahre deutlich widerspiegelten.

Der Förderverein St. Josef stellte sich auf diese Weise vor, er trägt mit dazu bei, dass sich die Jubiläumskirche in einem guten Zustand befindet. Im vergangenen Jahr hatte er dazu beigetragen, dass die Orgel für 20 000 Euro saniert werden konnte. Die Fotos bewiesen auch, dass sich in der Kirche Menschen aller Altersklassen wohlfühlen. Kinder konnten am Samstag an einem Quiz über die Kirche teilnehmen. Wem das zu schwer war, der malte das Gotteshaus aus.

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