IHK-Umfrage Firmen schauen optimistisch nach vorn

IHK-Umfrage sieht gute Aussichten für die Wirtschaft im Kreis Viersen. Vor allem der Einzelhandel boomt.

IHK-Umfrage: Firmen schauen optimistisch nach vorn
Foto: Reimann

Kreis Viersen. Die Aussichten der Wirtschaft im Kreis Viersen für das neue Jahr sind gut. Dies zeigt eine Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein nach Auswertungen von eigenen Daten und amtlichen Statistiken von IT.NRW und der Arbeitsagentur. Bei der jüngsten Konjunkturumfrage meldeten die Betriebe im Kreis eine gute Lage, auch die Beschäftigung wächst weiter an. Sorge bereitet der IHK die Lage der kommunalen Haushalte.

Die jüngste Umfrage der IHK bei den Unternehmen im Kreis Viersen hatte gezeigt, dass die Lage der Betriebe gut ist. 39 Prozent der Unternehmen im Kreis Viersen bezeichnen ihre Geschäftslage als „gut“, 54 Prozent als „befriedigend“ und nur acht Prozent als „schlecht“. „Die Lage im Kreis Viersen ist damit merklich besser als in der Gesamtregion“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK. Die Wachstumsimpulse gehen derzeit allerdings insbesondere vom privaten Konsum aus. „Der Einzelhandel in der Region meldet eine so gute Geschäftslage wie seit dem Einheitsboom Anfang der 90er Jahre nicht mehr“, sagt Steinmetz.

Die Industrie im Kreis Viersen musste 2015 dagegen Umsatzeinbußen hinnehmen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Umsätze bis Oktober um 3,0 Prozent gesunken. „In Nordrhein-Westfalen war der Rückgang des Gesamtumsatzes mit 2,1 Prozent etwas niedriger“, erklärt der IHK-Chef.

Für 2016 sind die Betriebe optimistisch. 32 Prozent gehen von einer Verbesserung der Geschäftslage aus, zwölf Prozent von einer Verschlechterung. Die gute Lagebewertung geht einher mit der positiven Entwicklung des Arbeitsmarkts. Die Beschäftigtenzahl im Kreis lag im März 2015 bei 85 000. Damit wurden seit März 2014 gut 1500 Beschäftigungsverhältnisse geschaffen. Dies entspricht einem Plus von 1,7 Prozent. Steinmetz: „Das Wachstum im Kreis war damit etwas schwächer als im Bund und im Land.“ Sowohl in Deutschland als auch in NRW betrug das Plus 2,0 Prozent. Mehr als 300 dieser Jobs entstanden im Bereich „Verkehr und Lagerei“. „Der Niederrhein ist aufgrund seiner Lage und seiner guten Erreichbarkeit ein idealer Standort für Transportbetriebe“, erklärt Steinmetz.

Trotz der guten Beschäftigungsentwicklung sollte die Arbeitslosenquote nicht aus dem Blick geraten. Sie lag im November bei 6,7 Prozent. „Damit liegt sie zwar unter dem Landesdurchschnitt von 7,6 Prozent, allerdings ist die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Jahr nicht weiter gesunken“, so Steinmetz.

Sorgen bereitet der IHK die Lage der Kommunalfinanzen. So verhängten die Kämmerer in Grefrath, Nettetal und Willich im Jahresverlauf Haushaltssperren — und in Tönisvorst soll es Steuererhöhungen geben. „Die Unternehmer haben ein großes Interesse an soliden Kommunalfinanzen. Nur Städte und Gemeinden mit ordentlichen Finanzen können in die Infrastruktur investieren“, sagt Steinmetz. Steuererhöhungen seien das falsches Instrument zur Haushaltskonsolidierung. Red

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