Wasserski: Brettakrobaten stürzen sich auf das zwei Grad kalte Wasser

Nach dreimonatiger Winterpause durften gestern die ersten Wassersportler wieder auf den Langenfelder See.

Langenfeld. Das Thermometer zeigt gerade einmal vier Grad Außentemperatur. Das kalte Nass des Langenfelder Wasserski-Sees ist sogar noch zwei Grad kälter und bewegt sich fast am Gefrierpunkt. Einige Schaulustige tummeln sich am Ufer des Sees. Sie sind dick eingepackt und reiben sich ab und zu wärmend die Hände, während sie das Treiben auf dem See beobachten. Die Wasserski-Anlage wurde nach rund dreimonatigen Winterpause gestern wieder in Betrieb genommen.

Während sich der Zuständige für die Seilanlage an der Hütte am Ufer des Sees mit dicker Jacke und Mütze gegen die Kälte wappnet, können es die ersten Wasserratten kaum erwarten: Trotz der kalten und ungemütlichen Temperaturen herrscht an der Anmeldung, im Surfshop und natürlich auch am Startpunkt der Seilanlage großer Andrang. "Drei Monate Pause sind einfach zu lang. Ich habe schon seit Wochen auf den Tag der Wiedereröffnung hingefiebert", sagt Norman Strübing.

Der 23-Jährige aus Baumberg, der seit etwa vier Jahren Wakeboard fährt, war einer der ersten, die sich mit dem Startschuss um punkt 12 Uhr mittags wieder in die Fluten stürzten.

"Wenn ich auf dem Wasser bin, springen und fahren kann, dann bin ich in meiner eigenen Welt und habe meine Ruhe. Das vermisst man in drei Monaten schon", sagt er - der Atemrauch nach seinen Worten hat sich noch nicht ganz aufgelöst, da ist Strübing auch schon wieder auf der Bahn.

Unter den zahlreichen Besuchern ist auch der zwölfjährige Marc Gaitzke. Der kleine Berghausener zwängt sich gerade mit Neoprenanzug und Helm ausgerüstet und den beiden Wasserskiern in den Händen durch die Tür zum Startbereich. "Ich fahre seit vergangenem Sommer, und ich war schon den ganzen Tag total hibbelig, weil ich mich so lange auf das Wasserskifahren gefreut habe", sagt er.

Schnell sind die Skier an den Füßen festgeschnallt und mit einem Satz geht es für ihn ebenfalls ab auf’s kühle Nass, wo bereits zahlreiche andere Wakeboarder und Wasserskifahrer ihre Runden drehen oder die Sprungschanzen für die ersten spektakulären Sprünge der Saison 2010 nutzen.

"Die Gruppentermine für unsere Bahnen zwei bis vier sind schon jetzt fast komplett ausgebucht", sagt Anlagenbesitzer Johannes Sühs, während er zufrieden das rege Treiben auf der Anlage beobachtet. Überall laufen Wassersportler jeden Alters in Neoprenanzügen und mit Wasserskiern oder Wakeboards herum und trotzen dem kühlen Wetter.

"In Neoprenanzügen ist das schon auszuhalten", erklärt Sühs, der sich bestätigt sieht: "Der Wassersport hat in den vergangenen Jahren immer größeren Zuwachs bekommen. Und der Andrang lässt wohl auch in diesem Jahr nicht nach." Ein Blick am ersten Tag der Wiedereröffnung auf die Anlage genügt, um festzustellen: Da hat Johannes Sühs recht.

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