Wandern am Rhein kann auch pilgern sein

Der Fluss, das Wasser und eine kleine Kapelle bieten viel Historisches.

Kreis Mettmann. Als einzige Stadt im Kreis Mettmann liegt Monheim am Rhein. Kein Wunder also, dass Wasser die Geschichte der Alten Freiheit, wie Monheim gerne genannt wird, entscheidend geprägt hat. Die vierte Sommerwanderung von WZ und Sauerländischem Gebirgsverein (SGV) führte gestern von Baumberg nach Monheim.

Pferde grasen auf den grünen Weiden zur linken, zur rechten über dem Wasser kreischen Möwen, die Schiffe geben Signale.

Wanderführer Heinz Rund erklärt, dass der Rheinverlauf in früheren Jahrhunderten ein anderer war. "Der Fluß hat sich stets ein neues Bett gesucht, das Römerkastell Haus Bürgel lag früher linksrheinisch", sagt Rund.

Es geht den alten Treidelweg entlang, vorbei am Monberg. Hat man die 105 Stufen erklommen, warten erfrischende Getränke und ein Sandstrand. Am 15. August werden dort die "Mon-Berg- Lichter" gefeiert. "Kommen Sie wieder nach Monheim, es ist ein wunderschönes Fest", verspricht der Wanderführer.

Der Deich zeigt, wie hoch das Wasser beim Jahrhunderthochwasser 1926 stand: 10,70 Meter. Bis der Deich verlegt wurde. drang das Wasser oft in die Stadt.

Es geht weiter in Richtung Marienkapelle. Im 15. Jahrhundert als Holzkapelle erbaut, wurde das kleine spätgotische Gotteshaus später durch einen Steinbau ersetzt. In Zeiten der Pest pilgerten die Kölner nach Monheim, um am Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Maria Gesundheit zu erflehen.

Die Wallfahrt von Köln nach Monheim wurde in diesem Jahr wiederbelebt. Hans Schnitzler, Vorsitzender des Vereins Marienkapelle am Rhein, erzählt die Geschichte des Gnadenbildes. Zur Reformationszeit wurde das Gnadenbild in den Rhein geworfen und später von reformierten Fischern wieder aufgefunden und kam in die Kapelle zurück.

Sonntags ist die Kapelle von 15 bis 17 Uhr geöffnet. "Manchmal kommen mehr als über 150 Besucher, die sich alle Trost von Maria erhoffen", sagt Schnitzler.

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