Ferienaktion in Ratingen: Surfen

Das Matchball-Programm der Stadt hat viel Außergewöhnliches zu bieten. Seit Montag geht es am Grünen See ums richtige Windsurfen.

Ratingen. "Segelanlegerstelle - keine Liegewiese" steht auf einem Schild am Rande des Grünen Sees. Kurz dahinter auf der anderen Seite liegt ein kleines Holzhäuschen, das Vereinshaus des Windsurfingclubs Volkardey. Wer zurzeit einen genauen Blick hineinwirft, sieht durch das Fenster zumeist neun Jugendliche im Alter von zwölf bis 16 Jahren.

Sie alle sind der Einladung für das Matchball-Ferienprogramm der Stadt Ratingen gefolgt. Weil sie das mit dem Windsurfen einfach mal ausprobieren wollten, wie Lara (12) und Kristina (12) es kurz und knapp auf den Punkt bringen.

Doch bevor sie wie Surflehrer Jürgen Gundel, der regelmäßig Surfurlaub macht, "mit dem Wind spielen können", lernen sie etwas Theorie. Ein Heftchen des Deutschen Segler-Verbandes soll das Wissen zu Hause ein bisschen festigen, denn Gun- del weiß selbst, dass es eine Menge ist, was er den Schülern gleich zu Beginn erzählen muss.

Aber es lohnt sich: Nach nur einer Stunde weiß Marius (13) die verschiedenen Stellen des Bords zu benennen, und für Jannette (13) ist der Mast nicht mehr nur ein einfacher Stab. Auch die Neoprenanzüge, die wie auch die speziellen Surfschuhe nicht nur gegen Verletzungen schützen sollen, sondern vor allem Kälteschutz sind, wissen sie jetzt zu schätzen.

Aber dass ein Segel wirklich so leicht ist, wie Gundel sagt, begreifen sie erst, als sie mit gleich drei dieser Segel zum Wasser hinuntergehen.

Ganz locker legt sich der Lehrer das Brett über den Kopf und marschiert bis zum Ufer hinunter. "Wow, sind die leicht", murmelt Timo, und auch die Mädchen merken, dass sie die Bretter gar nicht zu zweit tragen müssen.

Unten am Wasser angekommen, darf sich dann der eine oder andere ans Segel stellen, um auf festem Boden schon mal ein ungefähres Gefühl für das um die vier Meter hohe Sportgerät zu bekommen. Dabei wird nicht nur bei Florian (13) die Vorfreude aufs Wasser geweckt.

Denn davon wurde den meisten bereits vorgeschwärmt. Nicht nur vom Surflehrer, der mit dem Windsurfen eine Möglichkeit fand, seinen Sehnsucht nach Wasser mit einem Sport zu verbinden, sondern vor allem von Freunden und Geschwistern.

"Ein Freund hat mich darauf gebracht, deshalb mache ich es einfach mit", sagt Florian, und Marius fügt hinzu, dass seine Schwester auch schon einen Windsurfkurs belegte. Hannah (16) ist sogar so begeistert, dass sie dieses Jahr zum dritten Mal in Folge teilnimmt. "Man verlernt ja doch immer etwas, und während der Schulzeit habe ich einfach zu wenig Zeit, um hier richtiges Mitglied zu werden."

Die sechs Mädchen und drei Jungen freuen sich schon darauf, am Ende der Woche "so gut es geht, den Sport zu beherrschen", wie Anna (14) erzählt.

Das wünscht sich auch Gundel und hofft, am Ende des einwöchigen Kurses allen Schülern den Surfschein überreichen zu können. Laut Vorhersage können sie sich übrigens bei allerbesten Wetterbedingungen darauf vorbereiten. Und wer surft schon gern im Regen?

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