Tönisheider haben genug vom Lärm

Die Anwohner Auf der Höhe erhoffen sich endlich weniger Belastung durch die A535. Straßen NRW plant mittelfristig eine große Sanierung.

Tönisheider haben genug vom Lärm
Foto: simba

Tönisheide. Als das Ehepaar Rauscher 1976 in ihr Haus an der Straße Auf der Höhe zog, wurde gerade die Bundesstraße 224 gebaut, heute bekannt als A535. „Wir haben uns den Lärm nicht so schlimm vorgestellt“, berichtet Rita Rauscher (71). „Früher war ja noch eine Schallschutzmauer in der Bauplanung vorgesehen.“ Doch genau diese Mauer zwischen der Brücke Nevigeser Straße und der Einmündung zur Straße Auf der Drenk kam nie. Wenn die Rauschers im Garten sind, keine 100 Meter von der Autobahn entfernt, dann dröhnt es heute gewaltig. „Der Lärm kommt aus dem Tal, das ist wie ein Trichter.“

Im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss hat die SPD sich noch einmal dem Problem angenommen und die Verwaltung beauftragt, Lärmschutzmaßnahmen für das Wohngebiet bei Straßen NRW einzufordern. SPD-Fraktionschef Rainer Hübinger erklärt den Anlass: „Durch den geplanten Lückenschluss der A44 ist mit deutlich mehr Verkehr auf der Strecke zu rechnen.“ Zwar ist mit der Fertigstellung des Jahrzehnte-Projekts frühestens 2020 zu rechnen, doch Hübinger sagt: „Das Lärmschutzverfahren dauert. Der jetzige Zeitpunkt ist genau richtig.“

Eine Nachfrage der WZ bei Straßen NRW ergab, dass eine Überprüfung der Lärmsituation an der A535 auf Velberter Stadtgebiet sowieso noch aussteht, weil die Stadt Velbert dies im Rahmen ihres Lärmaktionsplanes gefordert hatte. „Das wird irgendwann in 2016 passieren“, berichtet Projektleiterin Recarda Beutler. Aktuelle Lärmmessungen werde es allerdings nicht geben. „Wir messen nicht, wir berechnen“, sagt Beutler.

Gleichzeitig läuft eine Prüfung, die den Anwohnern ebenso Erleichterung bringen könnte: Auf Antrag der Bezirksregierung gibt es Geschwindigkeitsberechnungen auf der A535. Im April oder Mai soll feststehen, ob das Tempolimit angepasst werden muss.

Mittelfristig wird sich an der A535 sowieso einiges ändern. Wie der Landesbetrieb mitteilt, werden die 13 Kilometer Strecke zwischen dem Kreuz Sonnborn und der Abfahrt Velbert von Grund auf saniert. Dann komme nicht nur das Thema Lärmsanierung wieder auf den Tisch, fest stehe auch bereits, so Beutler, dass die Autobahn mit einem lärmdämmenden Belag ausgestattet wird. Der soll den Lärmpegel um rund zwei Dezibel reduzieren. Nur: Wann diese Großmaßnahme ansteht, ist noch unklar. Projektleiterin Beutler wagt die vorsichtige Schätzung: 2018/2019.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort