"Wir mussten einfach was vor die Glasscheiben machen. Sonst war die Gefahr zu groß, dass Vögel dagegen fliegen oder Kinder dagegen laufen," sagt Schulleiterin Bärbel Emersleben. Herkömmliche Aufkleber erschienen zu fantasielos - so setzte sich die Schule mit Kunstlehrer Sander-Manzek zusammen, den die Idee einer Kooperation sofort begeisterte: "Wir sind immer für solche kulturpädagogischen Projekte offen."

Gemeinsam mit den 55 Schülern hat der Kunstlehrer die Figuren entwickelt. Und die Viertklässler sind von dem Projekt ganz begeistert: "So etwas Großes haben wir noch nie gebastelt", sind sich Jonas und Fabian einig. "Zuerst haben wir Modelle gebaut und dann Farbmuster entwickelt", erzählen die beiden 10-jährigen Schüler.

"Bis auf die Konstruktion aus Stahlrohren im Inneren der Figuren, die ein Schweißer gemacht hat, konnten die Kinder alles selber machen", sagt Dieter Sander-Manzek. Die Körper wurden aus Pappmaché und Maschendraht geformt. Um die Torwächter haltbar zu machen und einen guten Untergrund zum Bemalen zu bekommen, wurde sie dann noch mit Stoff umwickelt.

Und an Farbe haben die Kinder beim Bemalen nicht gespart: "Wir haben eine Figur ganz bunt gemacht, die zweite in der Grundfarbe Gold mit buntem Muster darauf", erklärt Schülerin Pia Laurine das Gemeinschaftswerk. Nun fehlt den Figuren nur noch der letzte Schliff, dann können sie im Portal aufgestellt werden. Beim Schulfest am 17. Mai werden sie offiziell eingeweiht.

Und die Torwächter sind erst der Anfang: Unter dem Motto "Tor zur Fantasie" soll das Portal der Schule jedes Jahr von den vierten Klassen ein bisschen schöner gestaltet werden. Dafür haben Grundschule und Kunstschule eine weitere Zusammenarbeit vereinbart.

Mit den fertigen Torwächtern möchten sich die Tönisheider zudem beim Wettbewerb "Kinder zum Olymp" bewerben. Dabei zeichnet die Kulturstiftung der Länder Kooperationsprojekte mit außerschulischen Partnern aus, in denen die Kinder die Möglichkeit erhalten, sich künstlerisch auszudrücken.