Kulturförderung in Ratingen: Sicherheit für Kulturvereine

Statt jedes Projekt einzeln beantragen zu müssen, sollen Kulturschaffende in Ratingen pauschale Zuschüsse bekommen.

<strong>Ratingen. Ob Karnevalsverein, Schützenbruderschaft oder Konzertchor - wer bisher in Ratingen etwas auf die Beine gestellt hat, musste bei der Finanzierung mit großer Unsicherheit leben. Denn die Zuschüsse der Stadt gab es in den vergangenen Jahren nur noch projektbezogen. Jede Zeltzeit, jede Prunksitzung, jedes Chorkonzert - immer wieder mussten die Vereine Anträge stellen - und dann auf die Gunst der Politik hoffen. Das soll nun anders werden.

"Das Modell hat sich in Ratingen nicht bewährt, da die Akteure hier Vieles regelmäßig machen", beurteilt Kulturdezernent Dirk Tratzig die bisherige Praxis. Sein Amt hat deshalb die Kulturförderrichtlinien neu aufgestellt. Allen Vereine und Gruppen, die in der Vergangenheit regelmäßig gefördert wurden, werden demnach ab 2008 feste jährliche Beträge zugesprochen.

Verlässliche 500 bis 10 000 Euro könnten 15 Gruppen auf diese Art einplanen. Garantiert, weil das Geld dann schon im Haushalt verankert wäre. Wobei die Gewichtung der einzelnen Posten sicher noch Anlass für Diskussionen gibt. Warum braucht der Kunstturm-Verein nur 500 Euro, während der Konzertchor ’73 über 8000 verfügen darf? "Das ist nicht ganz einfach", räumt auch Tratzig ein. Weshalb er sich zunächst einfach an den Beträgen orientiert hat, die in den vergangenen Jahren bewilligt wurden.

Für die Bürger- und Schützenvereine hat sich die Stadt ein eigenes Modell überlegt: Eine pauschale Summe - für 2008 sind 15 000 Euro vorgesehen - wird nach der Zahl der Mitglieder verteilt, wobei Jugendliche unter 18 Jahren doppelt zählen. Doppeltes Gewicht haben außerdem Vereine, die ihr Jubiläum feiern.

Auch für das Laientheater soll es eine neue Regelung geben. Bisher konnten sich die Theatergruppen einem Preiswettbewerb stellen, ein Verfahren, das sich offenbar nicht bewährt hat. In fünf Jahren haben sich nur zwölf Gruppen beworben, bisweilen konnte nicht einmal ein dritter Preis vergeben werden. In Zukunft ist ein Budget von 6000 Euro geplant, aus dem einzelne Gruppen auf Antrag gefördert werden können.

Wer übrigens keinem Verein angehört und dennoch sein Projekt für förderwürdig hält, ist bei der Stadt nicht chancenlos. Es soll auch in Zukunft Geld für Einzelprojekte geben, die das kulturelle Angebot "ergänzen oder bereichern".

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