Velbert: Ein Gipfel für das Miteinander

Gesellschaft: Der 3. Integrationsgipfel lädt zur Diskussion ein. Der Integrationsrat beklagt derweil mögliche Kürzungen des Etats.

Velbert. Miteinander reden statt übereinander: Das ist auch in diesem Jahr wieder das Ziel des Integrationsgipfels, der am Freitag, 26. November, zum dritten Mal ausgerichtet wird.

In Diskussionsforen zu Kultur, Sport und Religion wird ab 16.30 Uhr im Forum Niederberg zum Gedankenaustausch angeregt.

Thema bei der Vorstellung des Gipfel-Programms war nicht nur die Veranstaltung selbst, sondern auch die im Hauptausschuss beschlossene Etatkürzung für den Integrationsrat und die Umorganisation der Integrationsbehörde: Bürgermeister Stefan Freitag fügt sie seinem Geschäftsbereich zu.

"Velbert - Stadt der 1000 Gesichter" ist das Motto des diesjährigen Integrationsgipfels. "Eigentlich haben wir bereits das ganze Jahr einen Gipfel", sagte Freitag und spielte damit auf die verschiedenen Projekte und Veranstaltungsreihen zum Thema Integration an, die noch laufen und gelaufen sind.

Auf dem Integrationsgipfel sollen Erlebnisse und Ergebnisse daraus zusammengetragen werden.

Drei Foren öffnen um 18.30 Uhr ihre Türen in verschiedenen Räumen. Dort kann zugehört und mitdiskutiert werden. Bei "Kultur trifft Integration" werden die jüngsten Projekte der Integrationsbehörde wie das internationale Geschichten-Café oder die Frauenkochgruppe vorgestellt.

Im Forum "Integration durch Sport" diskutieren Sportler darüber, warum Migranten immer noch selten in den Vereinen vertreten sind.

Das dritte Forum eröffnet den "Interreligiösen Dialog". Dort wird über die Frage diskutiert, ob alle an den gleichen Gott glauben. Zahlreiche Experten haben ihre Teilnahme zugesagt. Um 20 Uhr werden die Ergebnisse aus den Foren vorgestellt und die Preisträger des "Integrationspreises 2010" gekürt.

Cem Demircan, Vorsitzender des Integrationsrates, hofft auf ein großes Beisammensein: "Das Thema geht alle an. Ich wünsche mir, dass die Stadt in all ihren Facetten im Forum auftaucht."

Für Verstimmung sorgte bei Demircan eine Etatkürzung, die den Integrationsrat trifft. Der Hauptausschuss hatte entschieden, dass dem Gremium, das beratende Funktion hat, aus Ersparnisgründen 20 Prozent des Budgets gestrichen werden.

"Man macht unseren ohnehin schon kleinen Etat noch kleiner", bedauert Demircan. Bei einem Budget von 3400 Euro im Jahr geht es um 680 Euro. Man merkt Demircan die Enttäuschung an: "Da wird gegen den Rat der Verwaltung gestrichen, ohne nachzudenken - und ohne vorher mit uns zu sprechen."

Unterstützung erhält Demircan vom Bürgermeister. "Es ist fraglich, ob diese 680 Euro den Haushalt retten", sagte Freitag vielsagend. Darüber entschieden wird in der Ratssitzung zum Haushalt am 30. November.

Freitag hat auch in Zukunft vor, das Thema Integration zur Chefsache zu machen. Ab 1. Januar wird die Integrationsbehörde in den Geschäftsbereich des Bürgermeisters eingegliedert. "Wir wollen dadurch positive Impulse setzen", sagte Freitag.

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