Hoher Besuch zum Abschied

Nachdem er einen Gottesdienst mit dem Papst gefeiert hatte, kam Präses Nikolaus Schneider nach Wülfrath, um Pfarrer Peter Iwand in den Ruhestand zu verabschieden.

Wülfrath. Er hat sich schon gut eingelebt in der Bergischen Diakonie Aprath (BDA), zieht mit seiner Familie bald nach Oberdüssel. Jörg Hohlweger (52) ist ab dem 1. Oktober offizieller neuer theologischer Leiter in der Bergischen Diakonie Aprath. Sonntag wurde er in sein Amt eingeführt, sein Vorgänger Pfarrer Peter Iwand (64) in den Ruhestand verabschiedet.

Prominenter Prediger in der kleinen Kirche in Aprath: EKD-Ratsvorsitzender und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland Nikolaus Schneider.

Nikolaus Schneider, EKD-Ratsvorsitzender und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, der von Besuchern des Gottesdienstes um Autogramme gebeten wurde.

Drei intensive Gottesdienste hatte der Präses in den vergangenen drei Tagen gefeiert: den ökumenischen Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. in Erfurt, den Kindergottesdienst-Tag in Trier und den Festgottesdienst in Aprath. „Alle drei Gottesdienste waren mir gleich wichtig“, sagte Präses Schneider.

Eines hätten alle Gottesdienste gemeinsam gehabt: „Christus war gegenwärtig“, so Nikolaus Schneider. Der EKD-Ratsvorsitzende ist der Aprather Einrichtung verbunden, kam auch zum 125-jährigen Bestehen der Diakonie 2007. Er hatte auch sofort seine Teilnahme zur Verabschiedung Iwands und Einführung Hohlweger zugesagt.

Jörg Hohlweger ist 87 Tage in der Diakonie tätig. Die Einarbeitung verlief erstaunlich schnell: „Ich bin auf große Offenheit gestoßen und viel Bereitschaft, mir zu helfen.“ Hohlweger will die BDA vor Ort stärker vernetzen. Für seine Predigt hatte Hohlweger ein diakonisches Thema gewählt: Jesus heilt einen Aussätzigen. Nikolaus Schneider wünschte Hohlweger, dass er die Belange der Kirche und des Unternehmens Diakonie verbinden könne.

Präses Schneider und der Vorsitzende des Aufsichtsrates Horst Bremkamp lobten die engagierte Arbeit des scheidenden Pfarrers Peter Iwand, der die Diakonie 24 Jahre geleitet hatte. In seiner Amtszeit sei der Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Hinwendung zum Menschen geschafft worden.

In Iwands Amtszeit sei die Mitarbeiterzahl verdoppelt worden. Iwand bleibt der Diakonie verbunden. Er will seinem Nachfolger in einem schwierigen Fall helfen. Ehemalige Heimkinder aus einer BDA-Einrichtung in Bensberg, die vor über 30 Jahren geschlossen wurde, werfen den damaligen Mitarbeitern Misshandlungen vor.

Nach dem Festgottesdienst am Sonntag in Aprath wurde er von Teilnehmern des Gottesdienstes angesprochen, auch um Autogramme gebeten. „Ich habe keine Karten dabei“, sagte Schneider lachend.

Familien, Freunde und Weggefährten durften die Einführung und Verabschiedung in der 200 Personen fassende Kirche erleben. Da es aber viel mehr Gäste waren, wurde der Gottesdienst per Video in den Gemeindesaal übertragen. Unter den zahlreichen Ehrengästen auch Pfarrer Wilfried Schneider, der die Bergische Diakonie von 1966 bis 1994 leitete.

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