Bürgervotum ist nur ein Faktor

Nicht allein das Ergebnis des Bürgerentscheids, sondern auch die Anmeldezahlen sind entscheidend für die Zukunft der Tönisheider Realschule.

Neviges. Nun haben alle Velberter das Wort: Soll die Heinrich-Kölver-Realschule (HKS) im Sommer Fünftklässler aufnehmen? Oder läuft sie — was Beschlusslage des Rates ist — Schritt für Schritt aus?

Ob der Bürgerentscheid allerdings tatsächlich für Klarheit über die künftige Schulstruktur in Neviges sorgen wird, ist längst nicht sicher.

Es sind mehrere Faktoren, die darüber entscheiden werden, ob ab Sommer noch einmal eine fünfte Klasse in der Maikammer in Tönisheide an den Start geht.

Selbst wenn der Bürgerentscheid den Erhalt der HKS als Ergebnis haben sollte, ist das nicht der Garant für die Weiterexistenz der Schule. Denn unabhängig vom Ausgang des Bürgerentscheids und der Anmeldequote an der Sekundarschule wird für die HKS ein Anmeldeverfahren durchgeführt — ein bedingtes Verfahren. Ein reguläres Anmeldeverfahren ist nicht möglich, da es laut Ratsbeschluss keine Eingangsklasse zum Schuljahr 2013/14 mehr geben soll.

Mit den mehr als 80 Anmeldungen im vergangenen Jahr konnten sicher drei fünfte Klassen gebildet werden. Dass all diese 80 die HKS als „Wunschschule“ gewählt hatten, darf aber nicht behauptet werden. Auch das wurde auf der Sondersitzung des Rates deutlich: Die Tönisheider Realschule hat in den vergangenen Jahren davon profitiert, dass im Schnitt 100 Mädchen und Jungen an der städtischen Gesamtschule nicht angenommen werden konnten. Viele davon gingen dann zur HKS, bis zu 30 pro Jahr.

Mindestens 52 Anmeldungen muss die HKS im „bedingten Verfahren“ erhalten, um die Chance auf eine Weiterführung der Realschule in Tönisheide zu wahren. Aber: Gerettet wäre die HKS damit nicht.

Denn auch diese Variante ist nicht ausgeschlossen: 52 Kinder werden tatsächlich angemeldet, aber der Bürgerentscheid scheitert. Dann steht weiterhin der Auflösungsbeschluss des Rates.

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