Internationaler Frauentag in Ratingen Aktionen rund um den Weltfrauentag

Ratingen · Rund um den Internationalen Frauentag am Mittwoch, 8. März, gibt es auch in Ratingen Aktionen, die das Leben und Wirken von Frauen in den Fokus stellen. Da wird es mal bunt, mal historisch, mal kämpferisch.

 Joanna Stanecka stellt am Mittwoch, 8. März, begleitet von Zibby Krebs im Oberschlesischen Landesmuseum die polnische Schriftstellerin und Songtexterin Agnieszka Osiecka vor.

Joanna Stanecka stellt am Mittwoch, 8. März, begleitet von Zibby Krebs im Oberschlesischen Landesmuseum die polnische Schriftstellerin und Songtexterin Agnieszka Osiecka vor.

Foto: OSLM/Monika Dziworska

Seit mehr als 100 Jahren lenken am 8. März eines jeden Jahres Frauen mit Vorträgen, Demonstrationen und Veranstaltungen den Blick auf den Kampf für Gleichberechtigung, Frauenrechte und Gewalt gegen Frauen. Auch in Ratingen stehen an diesem Tag Frauen im Fokus.

Mit einem 3-in-1-Konzept lädt das Oberschlesische Landesmuseum am Internationalen Frauentag zu einer Führung durch die Sonderausstellung, einem Vortrag und einem Konzert ein. „Zu Beginn der 1870er Jahre kamen nachweislich die ersten Gruppen polnischer Arbeiter in das Ruhrrevier, konkret nach Bottrop. Das rheinisch-westfälische Ruhrgebiet wurde zum Sehnsuchtsort für Abertausende junge Männer (und mit der Zeit auch Frauen), die nicht nur nach einer Existenzsicherung, sondern auch nach einem besseren Leben strebten“, schreibt Dr. David Skrabania in dem kürzlich erschienenen Buch „Geschichte der Zuwanderung in Nordrhein-Westfalen“. Und genau dieser Gruppe widmet er seinen Vortrag. Unter der Überschrift „Ruhrpolinnen. Frauen in den Migrationsprozessen aus den preußischen Ostprovinzen an Rhein und Ruhr um 1900“ und mit einer anschließenden Fragerunde geht es darum, diese keineswegs homogene Gruppe zu porträtieren.

„Die Integrationstendenzen unter der ruhrpolnischen Bevölkerung nahmen mit der Aufenthaltsdauer im Ruhrrevier, mit der Geburt von Kindern und dem wachsenden behördlichen und teils auch gesellschaftlichen Druck zu. Häufig waren es die Frauen – in aller Regel aus den Herkunftsgebieten ihrer Ehemänner stammend – die zu den Antriebsmotoren der Integration wurden“ – heißt es weiter in seinem Beitrag.

Die Führung durch die Sonderausstellung „Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land“ beginnt um 17.30 Uhr. Der Vortrag von David Skrabania schließt sich um 18.45 Uhr an.

Agnieszka Osiecka tritt
im Haus Oberschlesien auf

Im Anschluss an den wissensvermittelnden Teil des Mittwochnachmittags gibt es etwas für Augen und Ohren. Im Veranstaltungssaal im Haus Oberschlesien, in dem derzeit eine Ausstellung der Malerin Mauga Houba-Hausherr zu sehen ist, tritt ab 20 Uhr Joanna Stanecka auf, begleitet von Zibby Krebs (Gitarre). Ihr Repertoire für diesen Abend gehört der polnischen Schriftstellerin, Dichterin und Songtexterin Agnieszka Osiecka. „Osieckas Texte berühren die wichtigsten Themen: Liebe, Freundschaft, die Sehnsucht nach Unsterblichkeit und das Bedürfnis nach Kontakt mit der Natur. Aber sie enthalten auch eine große Portion Humor und sind ein bisschen Hippie“, so Stanecka.

Die Gleichstellungsstelle der Stadt Ratingen und das Museum Ratingen laden am Mittwoch, 8. März, gemeinsam ein. Das Museum ist an diesem Tag von 11 bis 22 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Zu sehen sind die neue Einzelausstellung Jan Kolata.malen sowie die Ausstellungen zur Stadtgeschichte Ratingens und der Porzellankunst von Johann Peter Melchior. Die Einzelausstellung des Düsseldorfer Malers setzt einen Fokus auf seine aktuellen monumentalen Bilder. Gezeigt werden abstrakte Gemälde der letzten fünf Jahre, deren intensive Farben eine starke Sogwirkung entfalten. Kolatas spielerischer und zugleich analytischer Umgang mit dem Farbmaterial scheint unerschöpflich, der Wirkung von Farbe und Raum kann man sich kaum entziehen. Ein Highlight ist das eigens geschaffene Kabinett voller Farbbahnen. Nadine Mauch, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ratingen und Anne Rodler (komm. Leiterin des Museums Ratingen) begrüßen die Gäste um 18 Uhr. Im Anschluss führt Julia Haack durch die Ausstellung zu Ratingens Stadtgeschichte. Ab 18.30 Uhr stellt Jan Kolata seine Arbeiten vor, bevor es ab 19 Uhr mit Lea-Marlene Nickles ein Streifzug durch die Porzellankunst von Peter Melchior beginnt.

Auch das Museum Cromford lädt am Mittwoch, 8. März, zu einer besonderen Führung ein. Um 19 Uhr können Besucher in das Leben unterschiedlicher Cromforder Frauen eintauchen. Von der Unternehmerin, die im Herrenhaus die Fäden in der Hand hielt, über das Gesinde, das für saubere Wäsche und das Essen auf dem Tisch sorgte, bis hin zu den schuftenden Arbeiterinnen in der Fabrik – von 1783 bis zur Schließung der Fabrik im Jahr 1977. In geselliger Runde wird bei einem Glas Sekt den unterschiedlichen Cromforder Frauengeschichten nachgegangen. Erwachsene zahlen 15,50 Euro (Kinder und Jugendliche drei Euro). Anmeldung unter Telefon 02234/9921555 oder im Webshop.

Das Kulturloft Ratingen bietet am Samstag, 11. März, ab 13 Uhr Am Sandbach ein umfangreiches Programm zum Internationalen Frauentag mit Live-Musik, Vorträgen, Diskussionen, einer Modenschau, Kinderprogramm und einer abschließenden Party an. Alle Einzelheiten zum Tagesablauf sowie Tickets gibt es unter Telefon 0178/3124826 und im Internet.

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