Tag des Denkmals: Wuppertals Wasser kam einst über Haan

Bahnhofsgebäude und die alte Pumpstation öffnen für Besucher.

Haan. Kultur in Bewegung, Reisen, Handel und Verkehr sind die Hauptthemen des diesjährigen Tag des offenen Denkmals, der bundesweit am Sonntag, 12. September stattfindet. Auch die Denkmalbehörde der Stadt Haan beteiligt sich an der Aktion. Bezogen auf das diesjährige Sachthema wird die Bahnlinie Elberfeld nach Opladen von 1867, das Haaner Bahnhofsgebäude von 1908 und der zur Anlieferung von Steinkohle erforderliche Gleisanschluss für die energetische Versorgung der Dampfdruckanlage für die Pumpstation Haan von 1879 vorgestellt.

Sowohl der Bahnhof als auch die Pumpstation können am Tag des Denkmals besichtigt werden, bereichernde Vorträge wird der ehrenamtliche Denkmalschutzbeauftrage Horst Wehnert halten (siehe Kasten).

Der Haaner Bahnhof ist das westliche Tor zum Stadtzentrum. Er liegt an der 1867 eröffneten Bahnlinie Köln - Elberfeld. Die Station wurde 1885 eingerichtet, das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude 1906 erbaut. In den vergangenen Jahrzehnten hat der Wandel im Verkehrswesen dazu geführt, dass der Haaner Bahnhof viele seiner ursprünglichen Funktionen im Personen- und Güterverkehr verloren hat.

Er ist heute nur noch Haltepunkt im Personennahverkehr. Fernzüge fahren an den langen Bahnsteigen durch. Der Güterbahnhof nördlich der Bahnhofstraße wurde geschlossen und abgebaut. Das Empfangsgebäude befindet sich heute in Privatbesitz und wird nur noch für die Gastronomie genutzt. Das Gebäude der Toilettenanlagen wurde abgerissen.

Die frühere Pumpstation der Wuppertaler Fernwasserversorgung liegt westlich des Haaner Bahnhofs. Bereits 1869 gab es in Elberfeld und Barmen Überlegungen zu einer zentralen Wasserversorgung.

Die geologischen Bedingungen und die industrielle Verunreinigung schlossen allerdings eine Entnahme aus der Wupper oder eine Versorgung mit Grundwasser aus. Möglich erschien dagegen eine Fernwasserversorgung vom Rhein. So wurde 1879 das Wasserwerk Benrath eingeweiht. Mit dem weiteren Ausbau ging 1894 die Pumpstation in Haan in Betrieb. Sie lief bis Mitte der 1980er-Jahre.

Die Qualität der Architektur macht das Backsteingebäude zu einem wichtigen Zeugnis der industriellen Bauweise des 19.Jahrhunderts. Bestrebungen, es zu erhalten, gab es schon früh. Der Eintrag in die Haaner Denkmalliste erfolgte bereits am 5. Februar 1986.

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