Engagement eines Mettmanners Einsatz für Gleichberechtigung in der Welt

Mettmann · Vom Feminismus profitieren beide Geschlechter – davon ist der Mettmanner Hendrik Röhr überzeugt. Als Jugendbotschafter der Organisation One setzt er sich für Gleichberechtigung und das Ende von Armut ein.

 Hendrik Röhr ist ein Jugendbotschafter der Organisation One. Er macht sich für Geschlechtergleichheit und das Ende von Armut und vermeidbarer Krankheiten stark.

Hendrik Röhr ist ein Jugendbotschafter der Organisation One. Er macht sich für Geschlechtergleichheit und das Ende von Armut und vermeidbarer Krankheiten stark.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Für Hendrik Röhr war Geschlechtergerechtigkeit schon immer ein wichtiges Thema. „Feminismus ist die Lösung aller Probleme“, erklärt er überzeugt. „Das betrifft auch Männer und Jungs. Am Ende profitieren alle davon.“ Nun setzt sich Hendrik Röhr als Jugendbotschafter von „One“ ganz konkret für feministische Entwicklungspolitik ein.

One ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Doch wie kam Hendrik Röhr ausgerechnet zu dieser Organisation? „Ich war im letzten Jahr in den Sommerferien auf der Schülerakademie“, erzählt der 18-jährige Mettmanner. Dort hat er einen Kurs zum Thema „Feministische Außenpolitik“ belegt. „Die Kursleiterin war bei One“, sagt er. Sie sprach ihn an und schlug ihm vor, sich zum Jugendbotschafter schulen zu lassen. Hendrik Röhr war sofort begeistert. „Das ist genau mein Thema“, erklärt er. „Und so kann ich mich auch selbst miteinbringen.“

Also bewarb er sich im November und nach einem Gespräch wurde seine Bewerbung angenommen. Mitte März fuhr Hendrik Röhr für ein Kick-Off-Wochenende nach Berlin. Bei dem dreitägigen Event hat er sich auf sein entwicklungspolitisches Engagement vorbereitet. „Am Samstag gab es Workshops“, sagt er. Auf dem Plan standen die inhaltliche Vorbereitung für anstehende Gespräche mit Politikerinnen und Politikern, kreative Kampagnenarbeit und Social-Media-Gestaltung sowie Pressearbeit.

Der Mettmanner übergab
eine Petition an Svenja Schulze

Vor allem der Umgang mit Politikern hat seine Tücken. „Es gibt da ein paar Fettnäpfchen, in die man nicht treten sollte“, meint Hendrik Röhr lächelnd. Sein frisch erworbenes Wissen konnte er dann gleich beim Treffen mit der Entwicklungsministerin Svenja Schulze einsetzen. „Wir haben eine Petition übergeben“, erzählt er. „Da haben 100 000 Leute unterschrieben.“ Insgesamt empfand er das Zusammentreffen mit der Entwicklungsministerin äußerst positiv. „Svenja Schulze ist sehr offen und selbst Verfechterin der feministischen Entwicklungspolitik“, sagt Hendrik Röhr.

Um jedoch tatkräftig etwas zu verändern, braucht es Durchhaltevermögen und einen langen Atem. Röhr ist motiviert. Die Tätigkeit als Jugendbotschafter von One hilft ihm, sich aus der Hilflosigkeit zu befreien, die die gegenwärtigen Krisen auslösen. Nun ist er einer von fünfzig Jugendbotschaftern in Deutschland und in der Regionalgruppe NRW aktiv. „Wir sprechen mit Politikern, wollen aber auch mit den Leuten auf der Straße ins Gespräch kommen“, sagt er. Die Lobbyarbeit von One sieht er als „fordern und fördern“ an. „Das Kick-Off-Wochenende war der Start“, sagt er. „Jetzt geht’s los!“

Pläne hat er schon. „Termine mit Bundestagsabgeordneten machen und Öffentlichkeitsarbeit“, zählt er auf und erklärt: „Wir machen auch Infostände, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.“ Da er in der Regionalgruppe aktiv ist, ist er bei diesen Aktivitäten nicht allein. „Wir sind meistens zu zweit oder zu dritt unterwegs“, sagt er. „Das macht mehr Spaß.“

Nun steckt der Schüler erst einmal im Abi-Stress. Doch danach möchte er als Jugendbotschafter richtig durchstarten und auch in Mettmann mit Politikern und Bürgern ins Gespräch kommen. Vor Ort setzt er sich für eine gerechte Verteilung der Care-Arbeit ein. „Das ist noch ein langer Weg“, weiß der Jugendbotschafter. Natürlich engagiert er sich auch für globale Gerechtigkeit „Wir erleben aktuell die größte Hungerkrise seit 40 Jahren. Rund 830 Millionen Menschen leiden akut an Hunger“, betont Hendrik Röhr. „Das kann und möchte ich nicht akzeptieren.“

Ganz besonders betroffen seien Afrika und vor allem Frauen und Mädchen. „Das zeigt: Hunger ist sexistisch. Deshalb fordere ich von unserer Politik ein, ihren Versprechen nachzukommen und sich stärker für eine feministische Entwicklungspolitik einzusetzen.“

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