Mettmann ist ganz jeck

Hunderte Narren feiern mit Mettmann-Sport und der Pfarrei St. Lambertus Karneval.

Mettmann. In den Stadien der Fußball-Bundesliga hört man es immer wieder. Bei Spielen der Mannschaften aus den rheinischen Karnevalshochburgen Düsseldorf, Köln und Mainz begrüßen die gegnerischen Fans die Spieler gerne mit dem Ruf: „Ihr seid nur ein Karnevalsverein“. Diese Bezeichnung triff auf Mettmann-Sport durchaus zu. Allerdings im positiven Sinne.

Dass die Sportler auch außerhalb des Platzes einiges drauf haben, stellten sie Samstagabend wieder einmal unter Beweis. Die Jecken hatten die Gelegenheit, zu Partyhits wie „Das rote Pferd“ und dem „Fliegerlied“ abzutanzen. Zwischendurch heizten Showeinlagen die ausgelassene Stimmung immer wieder an.

Den Auftakt machte die Aerobicgruppe von ME-Sport. Der einzige Showact, der jedes Jahr auf dem Programm steht. „Die weiteren Auftritte stellen wir jedes Mal neu zusammen“, sagte Achim Pohlmann, der einmal mehr durch den Abend führte.

Als weitere Showeinlagen konnte Pohlmann die Rhein Stars Tanzgarde ankündigen, die 2011 Vizeeuropameister im Gardetanz waren. Die Düsseldorfer brachten den Saal mit einem Garde-, später mit einem Showtanz zum Kochen.

Ein weiterer Höhepunkt sorgte der Musiker Lutz Kniep. Mit seiner „Trööt“ gab er bekannte Karnevalsschlager zum Besten und sorgte mit einer Lasershow für eine ganz besondere Atmosphäre. „Was Lutz Kniep hier macht, ist schon ’ne Hausnummer“, meinte Pohlmann. Mit dem Auftritt der Akrobatiktanzgarde „Zunft Müüs“ aus Köln, waren Gruppen aus den großen Karnevalshochburgen vertreten. Fürs nächste Jahr hat der Programmchef bereits einen Showact gewinnen können, der es in sich hat. Dann kommt der bekannte Stimmenimitator Jörg Hammerschmidt.

Die Gäste waren von der Party und dem Programm hellauf begeistert. Markus Heisig gefiel besonders gut, dass sich der Verein dazu entschieden hat, aus dem Sitzungskarneval eine Karnevalsparty zu machen. „Die Sitzungen waren ein wenig altbacken, da ist hier deutlich mehr Stimmung“, sagte Heisig. Auch Christoph Schulze findet das Konzept super. Er erinnert sich noch an die Zeit, in der die Partys im Kolpinghaus stattfanden.

Obwohl der Andrang groß war, konnte die Party nur mit Sponsoren und freiwilligen Helfer steigen. „Wir sind froh, dass unsere Handballer sich bereiterklärt haben, den Service zu übernehmen“, sagte Organisatorin Sandra Pietschmann.

In der Metzkausener Unterwelt der Pfarrgemeinde Heilige Familie stieg am Freitagabend die große Karnevalsfeier mit 170 Narren der Pfarrei St. Lambertus. Das Motto „Is der jeck, Mann!“ bezog sich keineswegs nur auf Mettmanns neuen Pfarrer Monsignore Herbert Ullmann, der gleichwohl als Petrus beim Narrentreiben der vier katholischen Gemeinden dabei war.

Auf der Kanzel fühlt sich Pfarrer Ullmann aber wohler, sagte er der WZ, als in der Bütt, „denn die karnevalistische Leidenschaft ist bei mir nicht so tief im Blut. Aber ich halte es da mit den Kölnern, ich bin da nitt fies vör“, sagt Ullmann, der später mit dem Seelsorgeteam als himmlisches Call-Center für viele Lacher sorgte.

Die Party in dem schön geschmückten Pfarrsaal hatte ein elfköpfiges Team um Familie Sapper vorbereitet. Durch das Programm, das bis auf das Ratinger Tanzmariechen Maren Konrad, von Gemeindemitgliedern gestaltet wurde, führten Lena Sapper und Christian Voortmann.

Fast jeder Auftritt, ob die drei Tenöre (Frank Herget, Gerd Patz und Alex Holzer), die Pilgerin Christel oder das Männerballett „Schwarz-Weiß“, alle wurden mit lautstarken Raketen und kräftigen Helaus belohnt. Die fröhlich-närrische Sause ging bis weit nach Mitternacht.

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