Hochdahl: Ein Bahnsteig wird kommen

Die Betreiber des Lokschuppens haben eine alte Bahnsteighalle erworben und wollen brach liegende Gleise reaktivieren.

Hochdahl. Ein eigener Bahnsteig für das Museum im Lokschuppen? Diese Idee verfolgen die Vereinsmitglieder und der Eigentümer des Geländes, Gottfried Bander, schon lange. Bereits vor sechs Jahren kündigte Vereinsvorsitzender Udo Kampschulte ihre Verwirklichung an - jetzt rückt das Projekt in greifbare Nähe.

"Der Bauantrag ist gestellt", bestätigt Kampschulte auf WZ-Nachfrage und wird konkret: Zwischen Lokschuppen und Wartungshalle soll der Bahnsteig mit einer Bahnsteighalle entstehen und die bislang brachliegende Fläche in einen "wunderschönen Zustand" versetzen, so Kampschulte.

Schmuckstück dieses neuen, etwa 40Meter langen und zehn Meter breiten Bahnsteigs soll eine alte Bahnsteighalle sein, die so ähnlich aussieht wie die Lothringsche Bahnsteighalle im Zentrum von Alt-Erkrath. "Unser Exemplar stammt aus dem 19.Jahrhundert", sagt Kampschulte. Er und seine Kollegen haben die dazugehörigen historischen Stützen aus Gusseisen bereits gekauft, vom Bahnhof Köln-Porz abgeholt und restauriert. "Die müssen jetzt angepasst, und ihre Aufstellung muss natürlich statisch berechnet werden", sagt Kampschulte.

Geplant ist, dass ein flaches Spitzdach die Halle abdeckt. Allerdings wird diese nicht aus Glas gebaut, weil dies zu teuer wäre. Überdacht werden soll nicht nur der Bahnsteig - dort können dann zum Beispiel auch die Konzerte des Jazzsommers stattfinden -, sondern auch in westlicher Richtung ein Teil der Gleisanlage. "Dann können wir dort Fahrzeuge parken", sagt Kampschulte.

Die Ergänzung des Ensembles auf dem Gelände des Lokschuppens wurde von den Mitgliedern des Vereins und Gottfried Bander gemeinsam entwickelt. Denn Bander ist es auch, der dieses neue Projekt finanziert. "Da können wir Herrn Bander, der ja schon viel in den Lokschuppen investiert hat, nur dankbar für sein", sagt Kampschulte. "Auf der anderen Seite sieht er ja auch, was der Verein, dem die Wartungshalle, die Fahrzeuge und Gleise gehören, leistet." Geht es nach Bander, wird der neue Bahnsteig so schnell wie möglich realisiert - wenn der Bauantrag denn genehmigt worden ist.

"Und dann können wir vielleicht in ferner Zukunft von unserem Bahnsteig in die weite Welt fahren", sagt Kampschulte, obwohl das theoretisch jetzt schon möglich wäre. "Wir haben ja noch einen Anschluss in Millrath", erläutert der Vereinsvorsitzende. Nämlich den der Firma Albi, die 2003 schließen musste.

"Es gibt ja keinen Nutzer für den Bahnanschluss, deshalb wird die Weiche für die Bahn irgendwann entbehrlich", sagt Kampschulte. Will der Verein den Anschluss behalten, müsste er entsprechende Wartungskosten für die Weiche an die Bahn bezahlen. Kampschulte: "Wenn wir einen Sponsor finden, übernehmen wir den Anschluss."

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