Hochdahl: Boxerhündin Boogie will mit scharfer Handgranate spielen

Dem umsichtigen Handeln von Ursula Andreier ist zu verdanken, dass der explosive Fund keinen Schaden anrichtet.

Hochdahl. Wenn Ursula Andreier am Sonntagnachmittag nicht auf Anhieb den Unterschied zwischen einem Stein und einer Handgranate erkannt hätte, wäre ein fröhlicher Spaziergang durchs Neandertal möglicherweise in eine Katastrophe gemündet.

Andreier und eine Nachbarin drehten mit ihren beiden Hunden eine große Runde durch das Naturschutzgebiet. "Wir sind am Wildgehege ins Tal gegangen und wollten am Thekhaus wieder hochgehen", sagt Andreier.

Die beiden Hunde tollten verspielt auf dem Weg. Sam, das ist der vier Jahre alte weiße Schäferhund von Ursula Andreier. Boogie heißt die zwei Jahre alte Boxerhündin der Nachbarin. Am Thekhauser Quall stöberte Boogie im Bachlauf der Düssel dann jenen Gegenstand auf, der mit seiner grau-braunen Farbe einem Stein nicht unähnlich sieht.

"Die Kleine wollte das Teil gerade aufnehmen, da habe ich erkannt, dass es sich um eine Granate handelt", sagt Andreier. Die Hündin habe die Metallhülle mit dem Sprengstoff bereits im Maul gehabt. "Ich habe sofort ,Aus’ gerufen." Glück für alle Beteiligten, dass Boogie diesem Befehl prompt folgte und ihre explosive "Beute" nicht etwa Frauchen zu Füßen legte.

Auch nach dem brisanten Fund reagierte die 40-Jährige nach Einschätzung der Polizei vorbildlich. "Ich habe zunächst meinen Mann angerufen. Der ist Polizist", so Andreier. Der riet ihr, seine Kollegen zu benachrichtigen. "Das habe ich dann auch gemacht."

Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes bestätigten die Einschätzung von Ursula Andreier. Bei der Handgranate handelt es sich um ein amerikanisches Exemplar aus dem Zweiten Weltkrieg, das voll funktionsfähig war.

"Die Frau hat sehr umsichtig gehandelt", meint Polizeisprecher Uli Löhe. Bei den monatlich ein bis zwei Funden dieser Art im Kreis Mettmann "ist es auch schon vorgekommen, dass die Leute eine Handgranate zur Polizei bringen".

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