Monheim Die Kinderstube von Ulla Hahn soll ein ganz großes Ding werden

Sprachförderung und Schreibwerkstatt in dem Haus, in dem die Autorin aufgewachsen ist, rücken näher. Das Nachbargebäude soll auch gekauft werden. Dann ist der Platz da.

Monheim. "Das verborgene Wort" - den Romanerfolg der gebürtigen Monheimerin Ulla Hahn könnte man auch leicht verändert als "Das verborgene Haus" mit der Schriftstellerin in Verbindung bringen. Denn wer vor dem Gebäude mit der Adresse Neustraße2 steht, der sieht auf das rote Backsteinhaus, in dem Ulla Hahn aufgewachsen ist. Doch das Innenleben ist ein Geheimnis - noch. Die Stadt ist Eigentümerin. Und die andere Doppelhaushälfte soll bald hinzukommen. Laut WZ-Informationen ist man sich mit einer Erbengemeinschaft einig. Möglichst bald soll gekauft werden. Und das ist der endgültige Startschuss für das ehrgeizige Projekt "Ulla-Hahn-Haus".

Neu ist die Idee nicht. Aber durch den Kauf der zweiten Haushälfte kommt wieder Schwung in die Sache. Damit ist der notwendige Raum vorhanden, um im Innern einen Pfeiler auf dem Weg zur Hauptstadt des Kindes zu verwirklichen. ein "Haus der Kreativität" soll entstehen. Schreibwerkstatt, Sprachförderung, Ideengeber für literarische Talente - da soll der Geist von Ulla Hahn wohlwollend über den Dingen schweben. Und die Schriftstellerin selbst, die in Norddeutschland lebt, ist angetan von der Idee.

Wie Ulla Hahn sich nun genau einbringen wird, ist noch offen. In der nächsten Woche will Bürgermeister Daniel Zimmermann das im Gespräch mit ihr vertiefen. Vieles ist möglich. Sehr wahrscheinlich ist, dass Ulla Hahn die Patenschaft für das Projekt übernimmt. Ob sie darüber hinaus auch selbst aktiv wird, bleibt abzuwarten.

Auf jeden Fall aktiv werden will der Bödecker-Kreis. Dessen Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen die Begegnung mit Schriftstellern zu ermöglichen. Da ist es doch praktisch, dass der NRW-Landesverband seinen Sitz in Monheim hat. Geschäftsführerin Renate Bugey will zwar Gesprächen zwischen Bürgermeister und Schriftstellerin nicht vorgreifen. Aber in einem "Haus der Kreativität" könnte der Bödecker-Kreis ganz sicher Impulse geben.

Parallel zu der Klärung von Einzelheiten mit Ulla Hahn klärt das Rathaus mit der Bezirksregierung, ob die Stadt so schnell wie möglich die andere Haushälfte kaufen kann. Düsseldorf sitzt mit im Boot, weil das Projekt größtenteils über die Landesförderung "Integrierte Innenstadt" finanziert werden soll. Man munkelt, dass der Kaufpreis - wegen eines größeren Gartens - zwischen 150.000 und 180.000Euro beträgt.

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