Kulturzentrum Langenfeld: „Das Konzept ist aufgegangen“

Kulturzentrum: Zum ersten Mal fand die Senioren-, Handwerks- und Familienmesse gemeinsam als „Familienwelt Langenfeld“ statt und lockte am ersten Tag 10 000 Besucher an.

Langenfeld. Das Gedränge ist enorm. "Immer links rum, wie beim Einkaufen", instruiert ein Besucher seine Frau. Am Wochenende traf die Dreifach-Messe "Familienwelt Langenfeld" das Kulturzentrum wie ein Hammerschlag.

Voll ist es allein durch die vielen Anbieter. Rund 100 Teilnehmer zeigen in den Räumen der Stadthalle ihre Produkte, beraten die Besucher zu Themen vom Zahnimplantat bis zur Alarmanlage. Das Bild wird beherrscht von drei Meter hohen Stellwänden, die aus den Sälen ein enges Labyrinth machen.

Im Veranstaltungsbereich klärt Star-Moderator Willi Weitzel über die Geheimnisse von Schule und Lehrern auf: "Ratet mal, wofür in der alten Schulbank auf der Bühne ein kreisrundes Loch mit schwarzem Rand ist?" "Für die Tinte", weiß ein Junge im Publikum. Dass Lehrer früher zuschlagen durften, ist einem Richrather noch in persönlicher Erinnerung. "Oooooh", macht das Publikum unter Anleitung von Weitzel - "damit heilt es jetzt ein bisschen", verspricht Weitzel.

Im Foyer ist die Luft nach wenigen Stunden zum Schneiden dick. Besucher Hartmut Gencay ist dennoch zufrieden: "Die Stimmung ist gut." Das Angebot sei sehr groß. "Und man kann hier gute Kontakte machen", sagt der 61-Jährige.

Am Stand der Bürgergemeinschaft Langenfeld (BGL) habe er ein Gespräch über die unsinnige Ampelschaltung in Langenfeld führen können. Von der Kräuterpädagogin Jutta Becker-Ufermann habe er Interessantes über Kräuter am Wegesrand erfahren, und was man daraus kochen kann.

Auf dem Vorplatz führt Installateurmeister Michael Paulzen vor, wie er mit einer Videokamera häusliche Kanalanlagen prüft. In jeden Winkel, jeden Abzweig eines Rohrnetzes schiebt der Handwerker die Sonde und fördert erstaunliches zu Tage: eingedrungene Wurzeln, abgeplatzte Scherben, verschobene Dichtungen. "Das geht wie bei einer großen Darmspiegelung. Bis 2015 müssen alle 15 000 Haushalte in Langenfeld ihre Abwasserkanäle prüfen lassen", sagt Paulzen. Mit der Resonanz ist der Unternehmer zufrieden, das Thema sei bei den Hausbesitzern präsent.

"Die Idee, mehrere Messen zusammen zu legen, kam, nachdem ,Generation Gold’ vor zwei Jahren mit rund 6000 Besuchern nicht mehr so großen Zuspruch gefunden hatte wie zuvor", sagt Marion Prell, die als Erste Beigeordnete der Stadt in der Rolle der Veranstalterin ist.

Dazu sei die Entscheidung des Rats gekommen, Messen weniger auf einzelne Zielgruppen auszurichten. Von Besuchern habe sie viele positive Resonanzen bekommen, dass das Themen übergreifende Programm die richtige Entscheidung sei. Vom Ergebnis ist Prell begeistert: "Unser Konzept ist voll aufgegangen. Wir hatten schon am ersten Tag rund 10 000 Besucher."

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