DLRG Monheim - Lebensretter seit 80 Jahren

1932 wurde in Monheim die Ortsgruppe der DLRG aus der Taufe gehoben.

Monheim. Christopher Knust schaut nachdenklich: „Eigentlich habe ich nie gedacht: ,Oh Mann, ich muss jetzt zur DLRG’: Es war immer ein: ,Hey — ich fahr jetzt zur DLRG und mache mir einen schönen Nachmittag!’ Der Spaß und die Freude am Ehrenamt stehen immer im Vordergrund.“

Christopher Knust ist einer von rund 40 aktiven Helfern der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) Monheim, die am Samstag 80-jähriges Bestehen feierte.

Christopher Knust erzählt: „1932 wurde die erste Wachstation in Monheim gegründet. Damals gab es noch keine eigene Ortsgruppe. An Rheinkilometer 712,6 entstand die erste Wachstation.“

In einer Holzhütte und einem Wohnwagen residierte die Gruppe damals. Alles musste sich erst einspielen: der Wachdienst, die Ausbildung. Am 1. Juni 1954 wurde dann im Lokal „Janes“ in Monheim die Ortsgruppe Rheingemeinden der DLRG Monheim gegründet.

30 Frauen und Kinder, sechs davon aus dem Bezirk Rhein-Wupper, sind auf der Original-Anwesenheitsliste verzeichnet. Vorsitzender wurde Heinz Stark und blieb es bis 1971, als man ihn dann zum Ehrenvorsitzenden wählte.

Rund 20 aktive Mitglieder hatte die Ortsgruppe 1954. Sie schoben Wachdienst auf der Station, ließen sich zu Rettungsschwimmern ausbilden, zum Sanitäter.

Aber nicht nur die Arbeit und die Verantwortung machen das Ehrenamt aus. Christopher Knust: „Es ist vor allem eine Menge Spaß. Man hockt zusammen, abends wird gegrillt, man verbringt Zeit miteinander, weil man sich mag. Es ist ein tolles Gemeinschaftsgefühl.“

Im Laufe der Zeit änderte sich vor allem die Technik: Die Fahrzeuge wurden größer und leistungsstärker, ebenso die Boote. Wurde früher das Hauptaugenmerk auf Rettungsschwimmeinsätze gelegt, gilt heute die Faustregel, diese Einsätze wenn möglich zu vermeiden.

Christopher Knust: „Man lernt als Bootsführer, Menschen in allen möglichen Situationen zu helfen: Wie man am besten an sie heranfährt, sie ins Boot holt. Schwimmeinsätze, also das klassische Rettungsschwimmen, sind immer auch eine Gefahr für den Retter. Heute versucht man, so weit wie möglich die vorhandene Technik zu nutzen — das ist sicherer sowohl für den Geretteten als auch für den Retter.“

Die Einsatzzahlen sind seit Jahren rückläufig — auch dank der steten Arbeit der DLRG. Knust: „Die Menschen können heute fast alle schwimmen. Außerdem hat das Gefahrenbewusstsein zugenommen. Es hat sich herumgesprochen, dass es keine gute Idee ist, durch den Rhein schwimmen zu wollen — die Leute halten sich heutzutage eher daran.“

Trotzdem sei es ein gutes Gefühl für die Menschen, zu wissen: Wenn was passiert, sind sie da — die Leute von der DLRG, um zu retten, zu bergen und zu helfen — wie in den vergangenen 80 Jahren.

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