Qiagen: Europas erstes „grünes“ Labor

Qiagen weihte Montag zwei neue Gebäude ein. 33 Millionen Euro wurden investiert.

Hilden. Mittelfristig wird das Biotechnologie-Unternehmen Qiagen mit Abstand der größte Arbeitgeber in Hilden sein. In drei bis fünf Jahren werden am Stammsitz des weltweit operierenden Unternehmens etwa 1700 Mitarbeiter beschäftigt sein. Derzeit sind es rund 1200 Beschäftigte. Möglich wird der Zuwachs durch zwei Neubauten, die gestern offiziell eingeweiht wurden. Dazu hatte sich Besuch aus Berlin angekündigt: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP).

Insgesamt hat Qiagen seit 1995 einen dreistelligen Millionenbetrag in den Hildener Standort investiert. Er ist der Sitz des europäischen Hauptquartiers des Unternehmens und zugleich operative Zentrale der Unternehmens-Holding. Die Investitionen sieht der Qiagen-Vorstandsvorsitzende Peer M. Schatz auch als klares Bekenntnis zum Standort Hilden und zum Standort Deutschland: „Der Grund hierfür ist, dass wir hier an diesem Stammsitz hervorragende Standortbedingungen vorfinden: qualifizierte Mitarbeiter, international anerkannte Wissenschaftler, eine gut entwickelte Infrastruktur, ein dichtes Netz an Forschungsinstituten, um nur einige zu nennen.“

Die zur Eröffnung gekommenen Vertreter von Stadt und Kreis vernahmen die Worte des Vorstandsvorsitzenden mit Freude. Zeigen sie doch die enge Verbundenheit des Unternehmens mit seinem Standort. Und dazu gehört auch das nachhaltige Wirtschaften. Schatz war es deshalb nach eigenem Bekunden „eine ganz besondere Freude, die Eröffnung der ersten Produktions- und Laborgebäude in Europa, die nach dem LEED-Standard zertifiziert worden sind, zu feiern. Der LEED-Standard ist das weltweit einzig anerkannte Gütesiegel für nachhaltiges Bauen“.

Qiagens neues Forschungs- und Entwicklungsgebäude ist das erste „grüne“ Labor in Europa. Dort wurden nach Unternehmensangaben gleich mehrere Maßnahmen verwirklicht, die zu einer Senkung des Energieverbrauchs um durchschnittlich 32 Prozent beitragen. Das entspricht einer Einsparung von etwa 170 Tonnen Kohlendioxid jährlich. Der Umweltschutz spielt auch beim neuen Produktionsgebäude eine wichtige Rolle. Obwohl dort extrem leistungsfähige Lüftungssysteme eingebaut wurden, wird dort etwa ein Drittel weniger Energie als in vergleichbaren Gebäuden verbraucht. Der Energiebedarf wird zudem mit Ökostrom gedeckt. Im Gebäude ist ein Blockheizkraftwerk installiert.

Mit den neuen Gebäuden und den darin untergebrachten Arbeitsplätzen will Qiagen seine weltweit führende Position als Anbieter von Probenvorbereitungs- und Testtechnologien ausbauen. An einen weiteren Ausbau des Standortes ist hingegen vorerst nicht gedacht. Lediglich das Parkhaus auf dem Qiagen-Gelände wird im kommenden Jahr im Hinblick auf die größere Arbeitnehmerzahl aufgestockt.

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